Das Jahr 2021 war an vielen Stellen durch sehr stark steigende Rohstoffpreise gekennzeichnet. Nicht nur Öl und Gas verteuerten sich spürbar. Auch die Metallpreise zogen massiv an, wobei das Zinn mit einem Anstieg um 92 Prozent bis Ende November die beste Preisentwicklung aufwies.
Wird sich diese Entwicklung in 2022 nahtlos fortsetzen? Diese Frage beantworten die Analysten der Commerzbank in ihrem Anfang Dezember erschienenen Rohstoff-Report mit einem klaren Nein. Ihre Analyse macht vielmehr deutlich, dass der starke Rückenwind, den die Rohstoffpreise in 2021 erfahren haben, an vielen Stellen nachlassen wird.
Eine Fortsetzung der Hausse des laufenden Jahrs sei daher nicht zu erwarten. Viel mehr sei bei den meisten Rohstoffen tendenziell mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. Sie dürfte allerdings analog zur Entwicklung in diesem Jahr ebenfalls sehr volatil verlaufen.
Der starke US-Dollar belastet
Neue Hochs werden von den Commerzbankanalysten für die meisten Rohstoffe im neuen Jahr deshalb nicht erwartet. Einen wesentlichen Grund für diese Zurückhaltung stellt der festere US-Dollar dar. Da alle Rohstoffpreise in US-Dollar notieren, ist die Stärke oder Schwäche der US-Währung ein Aspekt, der nicht übersehen werden kann.
In den letzten Wochen ist deutlich geworden, dass die US-Notenbank eine straffere Geldpolitik einleiten wird, während gleichzeitig die EZB keine Anstalten macht, ihre lockere Geldpolitik zeitnah zu beenden. Dies dürfte dazu führen, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro, aber auch gegenüber anderen Währungen tendenziell weiter aufwertet.
Die Rohstoffe werden dadurch in Euro und anderen Währungen gerechnet teurer. Höhere Preise pflegen allerdings die Nachfrage über kurz oder lang immer zu schwächen. Daraus entsteht den Rohstoffpreisen nach Ansicht der Commerzbank ein nicht zu unterschätzender Gegenwind.