Es gibt Dinge, da versteht die kommunistische Führung in Beijing keinen Spaß. Covid19 gehört mit Sicherheit dazu, denn länger als jedes andere Land hält das Reich der Mitte an einer absoluten Null-Toleranz-Strategie fest. Am sichersten ist, wenn das Virus erst gar nicht ins Land kommen kann.
Deshalb sind die Grenzen in den letzten Monaten zu nur schwer passierbaren Hindernissen geworden. Wer als ausländischer Expat das Land zu einem Heimatbesuch verlassen hat und nun zurückkommen will, muss trotz Impfung und negativen Tests eine zweiwöchige Quarantäne im Hotel über sich ergehen lassen.
Die Vorgaben der Behörden sind dabei so strikt, dass aus zwei sehr leicht drei Wochen Hotelaufenthalt werden können. Aber auch außerhalb einer Hotel-Quarantäne kann Corona das Leben schnell gründlich auf den Kopf stellen. Etwa dann, wenn die Behörden aufgrund eines lokalen Corona-Ausbruchs ganze Stadtteile in den den Lockdown zwingen.
Lockdowns und Ausgangssperren für Millionen
Besonders betroffen im Moment ist die Millionenstadt Lanzhou in der Gansu-Provinz. Die hier lebenden Menschen haben schon unter normalen Umständen nicht die besten Lebensbedingungen, denn Lanzhou hat den zweifelhaften Ruf, eine der am stärksten verschmutzen Städte der Welt zu sein.
Insbesondere die Luftqualität ist bedingt durch die Lage in einem Talkessel und die Schwerindustrie in der Umgebung an vielen Tagen so bescheiden, dass schon der Morgen mit Kopfschmerzen beginnt. Nun gilt eine strenge Ausgangssperre für die ganze Stadt und viele Bewohner dürfen nicht einmal mehr vor die Tür.
Ändern wird sich an der strikten Corona-Politik vermutlich so schnell nichts. Zwar stehen im nächsten Jahr die Olympischen Winterspiele an, doch auch nach deren Ende dürften sich die Grenzen so schnell nicht wieder öffnen, denn den Planern und Gesundheitsexperten in China ist bewusst, dass sich das Virus am besten beherrschen lässt, wenn es gar nicht erst ins Land kommen kann.