Die wirtschaftliche Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe nimmt weiter an Fahrt zu. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, legte der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im Juni nach vorläufigen Berechnungen um 4,1 Prozent gegenüber dem Mai zu. Noch deutlicher war der Anstieg mit 26,2 Prozent, wenn zum Vergleich der Juni des Jahres 2020 herangezogen wurde.
Im Mai hatte sich die Lage noch ganz anders dargestellt, denn nach den endgültigen Zahlen für den Wonnemonat ging der Auftragseingang gegenüber dem April 2021 mit einem Minus von 3,2 Prozent deutlich zurück. Geradezu explodiert waren die Zahlen mit einem Plus von 54,9 Prozent jedoch im Vergleich zum Mai 2020.
Dass die Steigerungen im Juni so hoch ausfielen, war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes dem Eingang von Großaufträgen zu verdanken. Wären diese nicht erteilt worden, hätte der Anstieg gegenüber dem Mai 2021 nur bei einem Plus von 1,7 Prozent gelegen.
Höherer Auftragseingang als vor der Pandemie
Besonders erfreulich fällt auch der Vergleich mit dem Februar 2020, dem letzten Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, aus. Saison- und kalenderbereinigt lag der Auftragseingang im Juni 2021 um stolze 11,2 Prozent höher als im Februar 2020, während der Juni 2020 gegenüber dem Juni 2019 noch ein kräftiges Minus von 11,4 Prozent gebracht hatte.
Während sich die Auftragseingänge aus dem Ausland im Juni nur um 0,4 Prozent erhöhten, wuchs die Inlandsnachfrage um 9,6 Prozent. Verantwortlich für diesen starken Anstieg waren die schon erwähnten Großaufträge für Investitionsgüter. Innerhalb des Exportgeschäfts nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 1,3 Prozent zu, während die Auftragseingänge aus des restlichen Ausland um 0,2 Prozent zurückgingen.
Der reale Umsatz im Juni lag nach vorläufigen Berechnungen im Verarbeitenden Gewerbe jedoch saison- und kalenderbereinigt um 1,4 Prozent niedriger als noch im Mai 2021. Im Vergleich zum Juni 2020 war hingegen ein Anstieg vom 8,6 Prozent zu verzeichnen.
Das Statistische Bundesamt führt die schon länger zu beobachtende Tendenz eines Anstiegs bei den Auftragseingängen bei gleichzeitig stagnierenden Umsätzen auf die in vielen Branchen spürbaren Lieferengpässe vor allem bei Rohstoffen und Vorprodukten zurück.