Am Freitag meldete das Statistische Bundesamt (Destatis), dass die Inflationsdynamik in Deutschland auch im Februar auf einem sehr hohen Niveau verharrte, denn erneut stiegen die Verbraucherpreise im Durchschnitt um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Auch gegenüber dem Januar 2022 ergab sich nach den endgültigen Berechnungen ein weiterer Anstieg um 0,9 Prozent.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im Vergleich zum Februar 2021 sogar um 5,5 Prozent an und lag im Vergleich zum Januar 2022 ebenfalls um 0,9 Prozent höher. Damit bestätigte das Statistische Bundesamt am Freitag die zuvor bereits veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse. Im Januar 2022 hatte die Teuerung hingegen „nur“ bei 4,9 Prozent gelegen.
„Die coronabedingten Effekte werden zunehmend überlagert durch die Auswirkungen des Angriffs von Russland auf die Ukraine“, erklärte Dr. Georg Thiel, der Präsident des Statistischen Bundesamtes, bei der Präsentation der endgültigen Zahlen. „Die aktuellen Preissteigerungen, insbesondere bei den Mineralölprodukten, spiegeln sich in den Februarergebnissen 2022 noch nicht wider.“
Der große Preisschock durch den Ukrainekrieg kommt erst noch
Die Worte des Präsidenten lassen viele jetzt schon einen bangen Blick auf die Zahlen für den März werfen. Sie dürften durch den Krieg in der Ukraine einen massiven Anstieg der Teuerung mit sich bringen. Zu erwarten sind nicht nur deutliche Anstiege im Energiesektor, sondern auch bei den Lebensmittelpreisen.
Innerhalb der letzten zwölf Monate haben die Energiepreise bereits um 22,5 Prozent angezogen, während sich die Preise für Waren allgemein seit Februar 2021 „nur“ um 7,9 Prozent verteuert haben. Für Kraftstoffe zahlen die Verbraucher heute 25,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Im Bereich der Haushaltsenergie beträgt der Aufschlag 20,8 Prozent.
Die Nahrungsmittel verteuerten sich binnen Jahresfrist um 5,3 Prozent. Auf sie kann niemand verzichten und sie stellen deshalb einen wesentlichen Grund dafür dar, dass die Inflationsrate auch ohne die extrem hohen Energiepreise um 3,3 Prozent angestiegen wäre und damit deutlich über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank gelegen hätte.