Wenig fürchten wir in einem Autofahrer-Land wie Deutschland so sehr wie steigende Benzinpreise. Bald könnte es so weit sein. CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte jüngst bereits einen Deckel bei 2 Euro ins Spiel gebracht. Auf die Frage, wie dies realisierte werden sollte, hat CSU-Geschäftsführer Blume vor einigen Tagen in einer Fernsehdebatte darauf verwiesen, dass der Staat mit seinen Abgaben auf die Benzinpreise eine erhebliche Stellschraube habe. Ist das zu optimistisch gedacht?
Klimaschutz kann teuer werden
Das „Handelsblatt“ hat vor kurzem darüber berichtet, in Deutschland würde im Wahlkampf über den Klimaschutz zwar gesprochen, nicht jedoch über das Phänomen steigender Benzinpreise. Doch ohne höhere Preise für den CO-2-Ausstoß ließen sich die Klimaziele nicht verwirklichen. Diese aber fließen in die Benzinpreise ein.
Interne Berechnungen, so das Handelsblatt, würden zeigen, dass in Deutschland ein Aufpreis von 70 Cent pro Liter ansehe. Eine Familie mit zwei Autos, die auf dem Land lebe, müsse mit Mehrkosten von 1.800 Euro pro Jahr rechnen. Eine Familie, die in der Stadt wohne, würde bei einem Fahrzeug noch 700 Euro Mehrbelastung vertragen müssen.
Dies wiederum ist auf eine entsprechende Erhöhung des CO-2-Preises zurückzuführen. Aktuell kostet die Tonne Ausstoß in Deutschland 25 Euro. dies macht 7 bis 8 Cent pro Liter aus. Der Bericht, „Projektionsbericht“ der Bundesregierung genannt, ist noch nicht erschienen. Allerdings wird darauf verwiesen, dass im Jahr 2021 die Klimaziele im Verkehrsbereich um 7 Millionen Tonnen (!) verfehlt würden. 2022 würden nach diesen Berechnungen sogar 20 Millionen Tonnen wegen der steigenden Mobilität nach den Corona-Lockdowns Zieldifferenz zu befürchten sein. Das wiederum wird zu Preissteigerungen führen, wenn die Ziele dann verfolgt würden – was wiederum in Verträgen niedergeschrieben ist. Wann wird der Bericht erscheinen?