Die Windkraft scheint auch der aktuellen Regierung nun am Herzen liegen. Nun sollen in Deutschland nach dem Willen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier neue Flächen geschaffen werden, die mehr Anlagen ermöglichen. Dabei soll nach einem Bericht des „Spiegel“ der Staat die „Umrüstung von Drehfunkfeuern der Flugsicherung finanzieren“, die bis dato den Windkraftanlagen im Wege stehen – oder umgekehrt.
Navigationsanlagen für den Luftverkehr
Diese Drehfunkfeuer gelten als Navigationsanlagen für den Luftverkehr. Bis dato soll aus Sorge vor einem möglichen Konflikt oftmals darauf verzichtet worden sein, Windkraftanlagen zu errichten, sofern sich im Umfeld Drehfunkfeuer befanden oder befinden.
Nun soll allerdings die Flugsicherung die Luftfahrtnavigation „weitgehend auf satellitengestützte Verfahren umstellen“, wie es heißt. Die dann nicht mehr arbeitenden Drehfunkfeuer werden dieser Darstellung nach zurückgebaut, also abgebaut. Damit sollten zusätzliche Flächen für die Windkraftanlagen entstehen.
Altmaier geht dem Bericht nach davon aus, dass die zusätzlichen Flächen es ermöglichen würden, eine Leistung von gut 700 Megawatt durch Windenergieanlage zu erzeugen. Immerhin sind im Jahr 2020 insgesamt Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.431 Megawatt errichtet worden. Demzufolge ist der Mehrgewinn möglicherweise erheblich.
Dabei, so Altmaier, könnte die hier verantwortliche Deutsche Flugsicherung durch die staatliche Unterstützung schon in diesem Jahr den Rückbau aufnehmen. Die Flugsicherung gab wiederum an, dass die Fördersumme für die „Modernisierung verbleibender Navigationsanlagen“ sich auf 14 Millionen Euro bemessen würde. Bis zum Jahr 2030 sollen sämtliche An- und Abflugverfahren der über 60 Flughäfen in Deutschland auf die satellitengestützte Flächennavigation umgestellt werden, heißt es.
Künftig werde auf Basis der neuen Technologie lediglich noch ein Drittel der aktuell genutzten Drehfunkfeuer gebraucht – als Ausfallinfrastruktur, also als Sicherheitspuffer.