Die „Welt“ hat sich in einem aufsehenerregenden Beitrag nun der Diskussion um das Unglück in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen angenommen. Dabei untersuchte der Beitrag u.a. die Frage, ob Hochwasser und Sturzfluten gegenüber früheren Zeiten nun „schlimmer geworden“ seien. Die Antwort: Nein, Flusshochwasser käme bei uns nicht häufiger als in früheren Jahren vor.
Umweltbundesamt als Kronzeugin
Das Umweltbundesamt berichte, dass auch die Sturzfluten weniger gefährlich als früher seien. „In Relation zur zunehmenden Bevölkerung richten Regenfluten global immer weniger Schäden an“, heißt es.
Der Beitrag fährt fort: Ob aus Starkniederschlag dann eine Katastrophe würde, hinge „nicht allein vom Klimawandel“ ab. Denn andere Faktoren würden einen deutlich stärkeren Einfluss auf die Eskalation haben. Dies seien die menschengemachten Systembedingungen, etwa zur Bebauung, zur Versiegelung der Böden durch Straßen, die Begradigung der Flussbetten (die unter anderem auch die Fließgeschwindigkeit erhöht) oder das Drainagesystem wie auch der Landschaftstyp.
Die Drainagen würden mittlerweile daran scheitern, die Wasserflut(en) abzutransportieren, wenn sie zu alt sind. Die gewachsenen Städte führen zu viel Abwässer ab und damit den Systemen wiederum zu.
Wenn Flüsse durch Regenwasser voller werden (und begradigt sind), schwellen diese an – wenn diese nicht mehr wie früher Auen fluten könnten (durch Bebauung sind die Auen umgewidmet worden), dann würden sie Ortschaften überschwemmen.
Insgesamt seien 2/3tel der bis dahin natürlichen Auenflächen in diesem Land nicht mehr existieren. Zudem würde auch der Jetstream „wohl nicht“ wie behauptet durch den Klimawandel verändert und damit den Regen begünstigen, weil die Wetterlagen länger vor Ort gehalten würden. Im „Geophysical Research Letters“ heißt es dazu: „Eine Häufung verharrender Wetterlagen sein in Mitteleuropa nicht festzustellen“.
Auf der Jahrestagung der European Geosciences Union sei, so heißt es in dem Beitrag, die „angebliche Wirkung der globalen Erwärmung auf den Jetstream“ widerlegt.