Die Regierung(en) in Deutschland verwenden seit kurzer Zeit neben den Inzidenzen zur Beurteilung der Ausbreitung der Corona-Pandemie in Deutschland auch die Hospitalisierungszahlen. Dabei scheinen nach einem Bericht der „Welt“ das RKI (Robert-Koch-Institut) und die Krankenhäuser, wie es heißt, aneinander vorbei zu reden. Die „Welt“ zitiert die Redaktion der „Welt am Sonntag“ dazu.
RKI zählt anders
Zahlreiche Krankenhäuser jedenfalls würden fehlerhafte Daten liefern, so die Redaktion der „Welt“. Das Robert-Koch-Institut habe diese Zahlen bzw. Patienten für die entsprechende Statistik nicht vorgesehen. „Patienten, die zwar mit dem Covid-19-Virus infiziert sind, die aber wegen anderer Krankheiten in die Klinik mussten“.
Die Inzidenz, die als Hospitalisierungsinzidenz bezeichnet wird, umfasst die Meldungen der Krankenhäuser an die Gesundheitsämter. Das RKI bedient sich dieser Datenbasis, um diese Hospitalisierungsinzidenz anzugeben. Diese ist in den verschiedenen Bundesländern wiederum die Grundlage für die jeweils gültigen oder neuen Maßnahmen, die angewandt werden sollen.
Die „Welt“ zitiert eine Abfrage „bei den zehn größte Klinikbetreibern und Unikliniken“. Danach sollten die „meisten von ihnen“ die Vorgabe, Patienten die anderer Gründe wegen eingeliefert worden sind, nicht mitzuzählen, nicht verstanden haben. Gemeldet werden auch jene Patienten, die bei einem Routinetest als infiziert festgestellt werden.
Stichprobenartige Abfragen bei den Gesundheitsbehörden wiederum würden zeigen, dass diese sich nicht rückversichern (zu einem erheblichen Teil), was den Krankheitsstatus der Patienten betrifft, bevor die Daten an das RKI weitergereicht würden.
So werden Abrechnungsdaten der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft Bahn-See zeigen, dass 20 % der Patienten, die „mit nachgewiesener Covid-Infektion“ in den Krankenhäusern seien, lediglich einen symptomlosen Nebenbefund haben würden.