Noch vor Monaten galt es in Deutschland als Konsens, dass es keinen Impfzwang geben würde – auch keinen sozialen Impfzwang. Nun hat die Sorge vor der Verbreitung des Corona-Virus die Meinung in der Politik geändert – und offenbar auch in der Bevölkerung. Denn die Mehrheit der Bundesbürger möchte einem Bericht des „Focus“ nach laut einer „exklusiven Civey“-Umfrage die Pflicht, einen digitalen Impfpass bei sich zu führen.
Gut 51 % seien dafür, gut 39 % seien demnach dagegen. Derzeit wird der Impfpass in Form eines gelben Papiers geführt. Dieser, so auch die Berichte in den vergangenen Tagen, lässt sich offenbar sehr einfach fälschen. Dies wird vom digitalen Impfpass nicht angekommen.
Lockerungen in Form von Grundrechten
Der Bericht verweist darauf, die Regierung wolle den vollständig Geimpften, wie es heißt, ihre „Grundrechte wiedergeben“. Die Sprachverwirrung scheint nach Meinung von Kritikern komplett. Bis dato sind Grundrechte stets qua Geburt verliehen worden.
Die Einführung einer Pflicht zur Führung eines digitalen Impfpassen möchten vor allem die „Anhänger von Union, SPD und Grünen“, wie es heißt. Demgegenüber sind 76 % der Anhänger der AfD gegen die Einführung einer solchen Pflicht.
Menschen, die älter als 65 Jahre sind, wollen den Impfpass zudem lieber als jüngere Menschen. In der älteren Gruppe sind 60 % für die Enführung eines digitalen Impfpassen, bei Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren sind nur gut 41 % der Meinung, eine solche Pflicht sei wünschenswert.
Die Bundesregierung möchte dafür sorgen, dass es einen solchen Impfpass für das Smartphone gibt. Noch vor den Sommerferien soll es so weit sein, eine App als Nachweis mit sich zu führen.