Die Idee, den Verbrennungsmotor im Auto durch eine mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle zu ersetzen ist alt. Viel getan hat sich in den vergangenen Jahren allerdings nicht. Ein Grund dafür ist, dass sich die deutsche Industrie für diese Antriebsform nicht so recht erwärmen kann.
Volkswagen hat dem Wasserstoffantrieb öffentlich bereits eine klare Absage erteilt und auch Daimler hat seine Forschungsaktivitäten deutlich reduziert. Allein BMW bringt mit dem BMW X5 Hydrogen ab 2022 ein Fahrzeug im Rahmen eines Pilotprojekts als Kleinserie auf die Straße.
Während die Elektrobatterie beim PKW das Rennen gewonnen zu haben scheint, hat die Wasserstofftechnik als Antrieb für Lastkraftwagen durchaus noch Chancen. Für LKWs ist die Reichweite ein zentrales Thema, denn die Spediteure benötigen deutlich größere Reichweiten als sie mit Batterien zu vernünftigen Preisen derzeit möglich sind.
Je schwerer der LKW, desto besser die Chancen
Bei kleineren Transportern entwickeln die Automobilhersteller aktuell vor allem Hybridmodelle. Sie sollen sich bei kleineren Fahrten auf eine leistungsstarke Batterie verlassen. Für längere Fahrten soll eine zuschaltbare Brennstoffzelle die benötigten Reichweiten ermöglichen.
Platz ist bei den schwereren LKWs nicht das Problem, wohl aber das Gewicht. Große Gastanks lassen sich deshalb in die Fahrzeuge viel leichter integrieren als große und vor allem schwere Batterien. Deshalb dürften die Chancen des Wasserstoffantriebs mit zunehmender Größe der Lastwagen steigen.
Die Branche, auch die VW-Tochter Traton, treibt die Entwicklung mit Nachdruck voran. Stehen und fallen wird das Konzept allerdings mit dem schnellen Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Europa. Benötigt werden bis 2030 rund 1.000 Anlagen in ganz Europa, damit das Nachtanken kein Problem mehr darstellt. Ist das entsprechende Wasserstoffnetz allerdings erst einmal aufgebaut, könnten zukünftig auch kleinere Nutzfahrzeuge und mit Wasserstoff betriebene PKW diese Tankstellen für den eigenen Bedarf nutzen.