Die Katastrophe im Rheinland hat nun einen weiteren Skandal. Die Meldungen an verschiedene Medien sind offenbar vor allem deshalb nicht weit verbreitet worden, weil das Meldeformular als veraltet gilt. Die Formulare sind einem Bericht der „Welt“ nach nun auf dem „aktuellen Stand“.
Das Drama ist ein „Missverständnis“
Zur Einordnung: Die Fehler beziehen sich teils darauf, dass die Medien die Menschen nicht rechtzeitig warnten. So jedenfalls lautete der allgemeine Vorwurf. Nun zeigt sich, dass die Einsatzleiter der Meldestelle in Trier offenbar unterstellten, dass nicht lediglich die „regionalen Medien“ einen entsprechenden Warnhinweis erhalten haben würde.
Diese Hinweise sind indes nur an die lokalen Medien gegangen. Das Innenministerium der sozialdemokratisch geführten Landesregierung nun hat mitgeteilt, dass das Formular angepasst worden wäre. es stünde nun den Leitstellen, den Landkreisen sowie den kreisfreien Städten „bereits“ zur Verfügung. Die Region Trier war wie auch zahlreiche anderen Landesteile von den Fluten massiv betroffen.
Dass zahlreiche Warnhinweise nicht hinreichend formuliert worden sind oder weitergereicht wurden, zeigt sich allerdings auch im Westen unter der Federführung des WDR. Auch der westdeutsche Rundfunk hatte sehr spät und allenfalls vereinzelt darüber berichtet, welche Situation sich anbahnte.
Teils waren die Warnmeldungen durch verschiedene Institute schon am Tag oder gar Tage zuvor angesprochen worden. Insgesamt scheint nicht nur das Meldewesen in Deutschland hier unzureichend vorbereitet gewesen zu sein, sondern gleichfalls auch das Medienwesen.
Bis dato ist die Aufarbeitung der unzureichenden Information offenbar noch nicht hinreichend abgeschlossen. Diese Informationsfehler sind ein Teil der Ursache für das Ausmaß der jeweiligen Katastrophe – materiell hätte sicherlich kaum etwas verhindert werden können. Allerdings hätten die Menschen sich frühzeitig in Schutz bringen können.