Die Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands hat bereits große Worte hervorgerufen. SPD-Fraktionsvize Miersch etwa will mittelfristig (jetzt) den Klimawandel aufhalten. Ein löbliches Unterfangen, wie die Reaktionen auch Anderer zeigten. Allerdings muss sich nun ausgerechnet der WDR als vermeintlich grün-linker Sender (so jedenfalls die Vorwürfe) sagen lassen, er habe sich der „unterlassenen Hilfeleistung“ zu verantworten. Starker Tobak, so die Gegenmeinung.
WDR: Nachtprogramm nicht unterbrochen
Dabei war dem Sender vorgeworfen worden, so der „Tagesspiegel“, dass er sein Nachtprogramm nicht unterbrochen hatte. Eine Unterbrechung hätte bei angemessener Berichterstattung dafür sorgen können, dass Menschen rechtzeitig informiert und ggf. sogar gewarnt worden wären, so die Intention.
Der WDR hat dem Bericht nach auch auf seiner „Hauptwelle WDR2 trotz sich zuspitzender Lage in Wuppertal und anderen Orten in der Nacht zum Donnerstag nicht unterbrochen“.
Allerdings reagierte der WDR und kündigte für den Tag nach dem Katastrophenbeginn Sondersendungen an, die sich mit den Auswirkungen des Unwetters beschäftigen würden. Offenbar reicht dies den Kritikern nicht. Der Branchendienst DWDL wird mit den Worten zitiert: „„Wenn der finanziell großzügig ausgestattete öffentlich-rechtliche Rundfunk wie hier im Falle des WDR es in akuten Krisensituationen nicht schafft, ein verlässliches Informationsangebot für das Sendegebiet zu liefern, was wohl unbestritten zur Kernaufgabe gehört, dann wird bei all den Sparbemühungen der Häuser, an den falschen Stellen gespart.“
Doch auch der vormalige Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios, Ulrich Deppendorf, beschwerte sich. Die ARD habe keinen Brennpunkt zum schwersten Unwetter in Deutschland abgeliefert. So würde die Informationskompetenz der ARD beschädigt werden.
Der WDR verweist allerdings darauf, dass die ARD Nacht-Programme aus dem WDR Newsroom mit Informationen versorgt worden seien. Zudem gebe es Berichte in non-linearen Formaten der Tagesschau.