Eine neue Studie der UNICEF versucht zu ermitteln, wie sich derzeit die psychische Situation bei Menschen im Alter von zehn bis 19 Jahren darstellt. Der Studie „On My Mind: Die mentale Gesundheit von Kindern fördern, schützen und unterstützen“ basiert auf einer Befragung. Dabei habe sogar jeder fünfte Mensch im Alter zwischen 15 und 24 Jahren angegeben, das er oder sie sich häufig deprimiert fühle oder wenig Interessen habe.
Oft keine Hilfe
Dabei würden viele Länder dieses Thema bis zum heutigen Zeitpunkt nicht angehen bzw. zumindest verschweigen. Es wäre schwierig, Daten zu sammeln, die zuverlässig seien. Zudem würden in über zwei Dritteln der 130 hier untersuchten Länder Kinder keine psychische Hilfe erhalten (dies wiederum, Anmerkung der Redaktion, erschwert die Datenaufnahme und deren Bewertung).
Die Organisationen World Vision sowie War Child Holland wiederum weisen darauf hin, dass in 6 Nationen gleich 57 % der Kinder „wegen der Pandemie und dem Lockdown“ ein Bedürfnis auf psychische Hilfe hätten. Unter diesen Kindern wiederum wären 70 % Flüchtlinge bzw. vertriebene Kinder.
Anzumerken ist bei diesen Datensätzen, dass es sich nicht um die methodische Diagnose von dafür ausgewiesenen Experten handelt, sondern um die Selbstauskünfte. Insgesamt ist die Datenlage zum Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und den Lockdowns sowohl hinsichtlich der Qualität wie auch bezogen auf die Anzahl überschaubar. Vergleichende Studien sind zudem methodisch schwierig, insofern dies methodisch saubere Studien und Daten aus der vorhergehenden Zeit erforderte, bei der zudem andere Einflussvariable berücksichtigt würden.
Dennoch ist die Situation nach Angaben von UNICEF teilweise signifikant neu.
So würden Alkohol und Substanzen häufiger konsumiert worden sein. Es sei auch zu mehr oder häufigeren Depressionen sowie suizidalem Verhalten gekommen. Auch seien Verhaltensprobleme wie Wutanfälle bis hin zu Diagnosen von ADHS beobachtbar.