Im Jahr 2020 wurden in den deutschen Schlachtbetrieben 51,7 Millionen Schweine geschlachtet. Von ihnen waren laut der amtlichen Fleischuntersuchung rund 101.200 Tiere nicht für den Verzehr geeignet. Sie wurde deshalb von den Behörden als untauglich für den menschlichen Genuss eingestuft, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit.
Während der Anteil der ungenießbaren Schweine mit 0,2 Prozent aller geschlachteten Tiere vergleichsweise gering war, lag der Anteil bei den Masthühnern deutlich höher. Hier erklärten die behördlichen Veterinäre 10,7 Millionen Tiere für untauglich. Das entspricht einem Anteil von 1,7 Prozent an den insgesamt 636,3 Millionen in Deutschland geschlachteten Hühnern.
Multiple Abszesse (Eiteransammlungen im Gewebe) waren bei den Mastschweinen der Hauptgrund für die Untauglichkeitserklärung. In 37,8 Prozent aller Fälle führte dieser Befund zu einer Aussortierung des Fleisches. Abweichungen im Geruch, in der Farbe oder in der Konsistenz des Fleisches (organoleptische Abweichungen) waren in 15,3 Prozent aller Fälle das Ausschließungsmotiv. Gefolgt wurde es von allgemeinen Erkrankungen, die mit 10,9 Prozent zu Buch schlugen.
Schlachtschäden bei 11.300 Mastschweinen und 1,7 Millionen Masthühnern
Bei den bemängelten Masthühnern stellte die tiefe Dermatitis, eine Hautentzündung, die unter anderem im Bereich des Unterbauches und der Kloake auftritt, in 30,7 Prozent aller Fälle den Ablehnungsgrund dar. Bauchwassersucht (Aszitis) wurde in 17 Prozent der bemängelten Fälle als Grund für die Untauglichkeit angegeben.
Zu den tierbezogenen Gründen für die Untauglichkeit zum Verzehr kommen die sog. Schlachtschäden hinzu. Sie entstehen durch den Schlachtvorgang selbst oder eine unzureichende Ausblutung der geschlachteten Tiere. Im vergangenen Jahr wurden aufgrund dieser Mängel insgesamt rund 11.300 Mastschweine aus dem Verkehr gezogen. Das entspricht 0,02 Prozent aller geschlachteten Schweine.
Erneut lag auch bei den Schlachtschäden der Anteil der bemängelten Hühner über dem der Schweine. Insgesamt wurden 1,7 Millionen Tiere wegen Schlachtschäden von den Behörden für untauglich erklärt. Das entsprach knapp 0,3 Prozent aller geschlachteten Masthühner.