Obwohl Bundesregierung, Robert-Koch-Institut, Prof. Drosten und Medien om Deutschland seit März 2020 von der gefährlichen Viruspandemie sprechen, ist die Zahl der Beschäftigten Pflegekräfte seit Beginn der Pandemie um über 9000 zurückgegangen. Die Funke-Mediengruppe berichtet, dass der Rückgang der Pflegekräfte vor allem Krankenhäuser und Pflegeheime betrifft und beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Wie passt das zusammen?
In der ersten Phase der Corona-Krise ist die Zahl der Pflegekräfte um über 5.100 zurückgegangen. Die Altenpflege hat im Zeitraum April bis Juli 2020 über 3.800 Mitarbeiter verloren. Dem Bericht zufolge war der Rückgang von Pflegekräften in allen Bundesländern zu verzeichnen.
Jens Spahn sei verantwortlich
Im Bundestag wird Jens Spahn von der Linken für diese Entwicklung verantwortlich gemacht. Pflegekräfte müssten „deutlich besser“ entlohnt werden, kritisierte die pflegepolitische Sprecherin der Linken, Pia Zimmermann. Sie ist der Ansicht, dass privat versicherte Spitzenverdiener „auf alle ihre Einkünfte solidarisch Beiträge entrichten müssten“, um die Zusatzkosten zu tragen.
Seit der Corona-Pandemie ist die Lage in Pflegeheimen offenbar besonders angespannt. Die Arbeitsbelastung für Pflegekräfte ist enorm. Pflegekräfte berichten, dass kein geschultes Personal mehr eingestellt wird, Heimbewohnern würden Pflegeleistungen vorenthalten. Doch die Probleme des Pflegenotstands liegen schon seit Jahren auf dem Tisch. In der Krise wurden sie nun noch verschärft.
Unterbezahlung, belastende Arbeitsbedingungen im Schichtsystem, kurzfristig angekündigte Überstunden und schlechte Ausstattung sind die Ursachen, weshalb immer mehr Pflegekräfte den Beruf hinschmeißen. Nicht erst seit Corona fehlt die Zeit für eine patientengerechte Versorgung. Bundesweit sollen etwa 17.000 Pflegestellen in Krankenhäuser unbesetzt sein. Bessere Arbeitsbedingungen in Gesundheit und Pflege sind überfällig.
Offenbar fokussiert sich die Bundesregierung im Gesundheitssektor nicht auf die drängendsten Probleme, sondern kümmert sich lieber um Masken-, Impfstoff- und Schnelltest-Beschaffung, anstatt die seit Jahren bestehenden strukturellen Probleme an der Wurzel zu lösen. Am Geld kann es nicht mangeln, denn die Regierung hat über 300 Millionen in die Impfstoffforschung und andere Projekte gesteckt – Geld, das in der Pflege viel dringender gebraucht würde.