Der Ministerpräsident Thüringens, Bodo Ramelow von der Partei die „Linke“, hat sich vor Tagen im „Morgenmagazin“ der Öffentlich-Rechtlichen über die Situation zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland ausgelassen. Er behauptete, dass „Ein Drittel der Bevölkerung sagt, sie glaubt überhaupt nicht, dass es diese Krankheit gibt.“ Der Ministerpräsident verbreitet Falschnachrichten. Die Öffentlich-Rechtlichen allerdings fragten – auch – bei dieser Behauptung nicht nach. Dunja Hayali, die jüngst preisgekrönte Interviewerin, ließ ihm diese Behauptung durchgehen.
Wie viele „glauben nicht an die Krankheit“
In Deutschland liegt die Impfquote den verschiedenen Quellen nach unter allen Menschen wohl bei ca. zwei Dritteln, bei den Erwachsenen offenbar etwas höher. Wer sich impfen lässt, dürfte offensichtlich an Corona „glauben“, um die Wortwahl Ramelows zu wählen. Damit würden über den groben Daumen berechnet etwa alle, die bis dato nicht geimpft sind, nicht „glauben“.
Wenn die Kinder, die sich bis dato nicht impfen lassen konnten oder wollten, nicht berücksichtigt würden, dann wäre sogar ein Teil der Erwachsenen Geimpften nicht bereit, zu „glauben“. Woher Herr Ramelow diese Weisheit nimmt, blieb im Interview der Öffentlich-Rechtlichen leider offen. Es liegt fast auf der Hand, dass Ramelow sich diese Zahl ausgedacht hat.
Zahlreiche Menschen, so der jüngst im Rampenlicht stehende Joshua Kimmich, nehmen für sich eine Risikoabwägung bei der Impfung in Anspruch – wobei an dieser Stelle vollkommen gleich ist, wie dies bewertet wird. Auch Sahra Wagenknecht äußerte sich in dieser Richtung. Dies hat mit „Glauben“ an das Corona-Virus offensichtlich nichts zu tun.
Dass ein Ministerpräsident, der in seinem Bundesland über Regelungen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus entscheidend befindet, mit derartig aus der Luft gegriffenen Zahlen operiert und dabei nicht einmal eingehender befragt wird, irritiert allerdings.