Die Datenlage in Deutschland scheint, wenn Sie lediglich die morgendlichen Nachrichten in de öffentlich-rechtlichen Medien verfolgen, ausgesprochen simpel. Wir erfahren die Inzidenz-Werte un die aktuellen Todesfall-Zahlen, die ihrerseits auf frühere Fälle zurückzuführen wären. Die Politik scheint, dies ist zumindest der Eindruck in den Nachrichten, genau diese Zahlen als Referenz für ihre Entscheidungen, etwa die Lockdowns, zu nehmen.
Nun wissen wir in der Regel kaum etwas darüber, wo wir uns anstecken, wie relevant also etwa Maßnahmen für einzelne Orte wären oder wie sinnlos dies wäre. Neue Forschungsergebnisse aber publiziert das Robert-Koch-Institut, RKI. Dort werden die Zahlen aus Gesundheitsämtern und verzögert erfasst.
Methodisch allerdings ist hier die Einschränkung wirksam, dass nur die gemeldeten Fälle und jene, die dann auch zugeordnet werden können (bis auf eine Basis) erfasst werden. Die Daten also lassen sich nicht als wissenschaftlich verkaufen – so unsere Einschätzung.
Dennoch sind die Werte interessant. Die größte Zahl an Ausbrüchen gibt es demnach in privaten Haushalten. Der nächste Ausbruchsort größerer Relevanz sind a) das berufliche Umfeld sowie b) der Kindergarten und der Hort.
Seit Jahresbeginn würde der Anteil an Ansteckungen in Krankenhäusern demgegenüber rückläufig sein. Am Arbeitsplatz stecken sich die Menschen demgegenüber auf Basis dieser Zahlen jedenfalls häufiger an. Auch die Ausbruchszahlen in Kindertagesstätten sind rasch gestiegen. Mit etwas Verzögerung wird dies auch für die Fälle in Schulen benannt.
Zahlen nur begrenzt lesbar
Noch einmal ist zu betonen, dass die Zahlen nur schwerlich lesbar sind. Denn sie lassen auch keine besonderen Schlussfolgerungen daraus ziehen. Wenn Kindergärten ein Ausbruchsort sind, wäre dann eine Schließung die richtige Maßnahme? Unabhängig von den sozialen Folgen bleiben dann Fragezeichen – denn es bleibt letztlich die Frage, ob sich eher die Kinder oder die Eltern bzw. Erzieherinnen und Erzieher durch die Kontakte untereinander angesteckt haben – also die Frage danach, welche Art von engen Kontakten überhaupt relevant sind.
Was passiert bei engen Kontakten zwischen häuslichen Pflegekräften und Älteren oder zu Pflegenden?
Die Datenlage ist weiterhin relativ verworren – aber interessant.