Die Mängelliste des Gesundheitsministeriums wird größer. Nun hat Jens Spahns Gesundheitsministerium einen Bettelbrief an die Pharmaindustrie verfasst, um höhere Produktionskapazitäten für den Corona-Impfstoff zu erhalten. Staatssekretär Thomas Steffen soll nach Angaben des Redaktionsnetzwerkes Deutschland um die Hilfe gebeten haben.
„„Angesichts der angespannten pandemischen Lage ist unser gemeinsames Bestreben, die Produktionskapazitäten von Impfstoffen für die Eindämmung der Covid-19-Pandemie weiter zu erhöhen. Aus diesem Grund bitte ich Sie um Unterstützung“.
Das Schreiben soll an fünf Pharma-Verbände gegangen sein und auch einen Hinweis darauf enthalten, dass der Staatssektretär „dankbar, wenn Sie mir mitteilen könnten, ob es in Ihrem Verband Unternehmen gibt, die zu einer Erhöhung der Produktion“ beitragen könnten. Auch eine Mitteilung darüber, wer sich vielleicht schon von sich aus bemüht, wünscht der Politiker.
Versäumnisse, Pleiten, Pech und Pannen
Angeblich hat Spahn eine Umfrage in der Union erstellen lassen, ob er als Kanzlerkandidat geeignet sei. Das Ergebnis seiner Politik-Managementfähigkeiten ist noch bescheiden. Anfangs der Corona-Krise musste die verwirrte Bevölkerung sich über Wochen anhören, Masken brächten keinen Schutz. Es waren schlicht keine Masken da – oder nicht hinreichend. Als die Masken dann beschafft waren, wurden sie direkt zur Pflicht ernannt.
Später zeigte sich, dass die Pandemie vor allem deshalb als so bedrohlich empfunden wurde, weil die Intensivbetten-Kapazität fast ausgeschöpft sei. Die Kliniken leiden seit Jahren am Raubbau durch die (Spahn-)Politik. Hier zeigt sich das Ergebnis. Schließlich bestellte Spahn jetzt offenbar zu wenig Impfstoff. Donald Trump hat wesentlich mehr schon wesentlich früher beschafft. Unabhängig davon, wie man dem Impfstoff gegenübersteht: Eine logistische Glanzleistung hat Jens Spahn dort nicht vollbracht – offenbar aber sollen wieder schnell die Kohlen aus dem Feuer geholt werden. Fällt der Fauxpas diesmal auf?