Die steigenden Lebensmittelpreise würden in Deutschland ggf. die Lebenserwartung sinken lasen, befürchtet Verena Bentele vom Sozialverband VdK. Frische Lebensmittel sowie eine ausgewogene Ernährung dürften demnach nicht zum Luxus werden, so Bentele. Studien würden schon lange zeigen, dass ärmere Menschen eine kürzere Lebenserwartung hätten.
Ärmere haben in Deutschland eine kürzere Lebenserwartung
„Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, warnt angesichts steigender Lebensmittelpreise vor einer sinkenden Lebenserwartung in Deutschland. Das Kochen mit frischen Lebensmitteln und eine ausgewogene Ernährung dürften nicht zum Luxus werden, sagte Bentele der „Bild am Sonntag“.
„Aus Studien wissen wir längst, dass arme Menschen eine kürzere Lebenserwartung haben.“ Gerade Rentner, Geringverdiener, Bezieher von Bürgergeld und Grundsicherung oder Alleinerziehende könnten sich eine gesunde Ernährung kaum noch leisten. Bentele bezeichnete die Preissteigerung bei gesunden Lebensmitteln als „fatale Entwicklung“ für Familien mit Kindern. „Wenn man für eine Gurke oder einen Salatkopf zwei Euro zahlen soll, überlegt man sich das natürlich zweimal, wenn das Geld sowieso kaum bis zum Monatsende reicht.“ Bentele forderte als Gegenmaßnahme Steuererleichterungen: „Die Senkung der Mehrwertsteuer auf frische, gesunde Lebensmittel würde eine echte Kostenentlastung bedeuten. Das wäre sozial gerecht und ein Signal der Regierung, dass gesunde Ernährung ein Grundrecht und kein Luxusgut ist.“ Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt sagte der „Bild am Sonntag“: „Die Lasten müssen zukünftig gerechter verteilt werden.“ Diejenigen, die den Laden am Laufen halten, müssten auch in schwierigen Zeiten gut zurechtkommen. „Das geht über den Mindestlohn, Tarifverhandlungen und die kräftige Rentenerhöhung im Sommer.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Friedhof, über dts Nachrichtenagentur