Professor Helge Peukert ist dieser Ansicht. Er lehrt an der Universität Siegen Plurale Ökonomik und hat sich in einem Gastbeitrag auf dem Geld-und-mehr-Blog von Norbert Häring sehr kritisch mit der schlechten Klimabilanz der Elektroautomobile auseinandergesetzt.
Für ihn stellen die individuelle E-Mobilität und die mit ihr verbundenen staatlichen Subventionen einen umweltpolitischen Irrweg dar. Einen großen Schwachpunkt der Elektrofahrzeuge hat Prof. Peukert in der zu geringen Lebensdauer der Fahrzeuge identifiziert.
Sie ist viel zu kurz, denn einen Klimavorteil erzielen die Fahrzeuge mit Elektromotor nur dann, wenn sie mindestens zehn Jahre im Einsatz sind. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge, die derzeit auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, liegt aber nur bei acht Jahren.
Woher soll der Strom kommen?
Vollkommen ungeklärt ist auch, woher der zum Antrieb der Elektromotoren benötigte Strom kommen soll. Das Ziel der Klimaschützer ist es, dass möglichst schnell die Hälfte aller im Einsatz befindlichen Fahrzeuge mit Elektromotoren ausgestattet ist. Wendet man dieses Ziel auf die aktuelle Fahrzeugflotte an und geht davon aus, dass jedes Auto eine Stunde pro Tag im Einsatz ist, erhöht sich der Verbrauch an elektrischer Energie pro Tag um 70 Prozent.
Der EU-Kommission wirft Prof. Peuker massive Augenwischerei vor. Der CO2-Ausstoß der Fahrzeuge wird mit null Gramm nicht nur viel zu niedrig angesetzt, sondern die Fahrzeuge werden dank Supercredit gleich doppelt gezählt und sorgen durch diesen Rechentrick dafür, dass man um das Eingeständnis herumkommt, dass private Kraftfahrzeuge mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens nicht vereinbar sind.
Als mögliche Alternative schlägt Prof. Peuker ein Mobilitätssystem vor, dass wie in der Türkei auf landesweit verfügbare Sammeltaxis, Kleinbusse und ein geringfügiges Carsharing setzt. Subventionieren sollte der Staat nach diesem System nicht die Anschaffung privater Fahrzeuge mit Elektromotoren, sondern das kontinuierliche Befahren auch der ländlichen Regionen.