RKI möchte nicht mehr nur die Inzidenz verwerten

Merkel

Die Inzidenzen in Deutschland steigen langsam wieder. In Großbritannien sind die Zahlen dazu wieder deutlich massiver gestiegen. Dennoch steht möglicherweise eine Abkehr automatischer Lockdowns oder anderer Maßnahmen an – Wirtschaft und Gesellschaft scheinen derzeit kaum bereit dafür zu sein. Das RKI hat mehreren Berichten zufolge vorgeschlagen, dass es einen neuen Zahlenmix benötige, um die Situation zu beurteilen.

Deutsche Krankenhausgesellschaft spricht von „vernünftiger“ Überlegung

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich nun dazu geäußert. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland nach begrüße die Institution die Entscheidung, die Schutzmaßnahmen nicht mehr ausschließlich von einer Inzidenz abhängig werden zu lassen. Vielmehr sei es „absolut vernünftig, auch die Krankenhausbelegung einzubeziehen, um die Gefahren der Pandemie einzuschätzen und entsprechende praktische Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, so der Hauptgeschäftsführer Gerald Gaß.

Die Grundlage, auf der die möglichen oder benötigten Maßnahmen getroffen werden, sollten sogar „noch breiter werden“. Es wäre sinnvoll, so der Funktionär, wenn zusätzlich auch noch die Positivrate bei Corona-Tests berücksichtigt werden würden. Damit würde der Anteil der positiven PCR-Tests bezogen auf alle Tests in einem bestimmten Zeitabschnitt betrachtet.

Die Positivrate sei bis dato zu selten in die Betrachtung einbezogen worden – und dies gelte international. Eine solche Positivrate kann anzeigen, wie weit die mögliche Verbreitung der Infektionen unabhängig von der absoluten Anzahl der Tests sein könnte. Die aktuelle Positivrate in Deutschland ist zuletzt in Deutschland auf weniger als 1 % gesunken. Dies kann neben der Inzidenz darauf deuten, dass die Verbreitung des Virus gleich welcher Mutante nicht besonders ausgeprägt ist.

Vor drei Wochen lag die Rate bei 1,5 %, in der Woche davor bei 2,5 %.