Die Merkel-Regierung will offenbar noch kurz vor der Bundestagswahl ein umwelt- oder wirtschaftspolitisches Signal setzen. Nach einem Bericht des „Spiegel“ jedenfalls will das Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) die Ampel als Verbrauchssignal für neue Fahrzeuge nun abschaffen.
Sparsam und weniger sparsam unterschieden
Diese Verbrauchsampel hatte bis dato beim Kauf den Unterschied zwischen sparsameren Fahrzeugen sowie weniger sparsamen Fahrzeugen anzeigen sollen. Dies soll durch eine andere Verpflichtung ersetzt werden. Demnach sollten die Autohäuser selbst „einen Hinweis auf den Kraftstoffverbrauch, die CO-2-Emissionen, die Energiekosten, den Strom- oder Wasserstoffverbrauch“ und die „elektrischen Reichweiten“ aufstellen.
Dazu allerdings gibt es Kritik. So hat sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisch geäußert, da die bekannte und „leicht zu erfassende Information der Verbraucher“ auf diese Weise geopfert werde. Die Käufer könnten demnach die nackten Zahlen zum Energieverbrauch wie auch zu CO-2-Emissionen nur schwerlich in Bezug setzen.
Die Gruppierung schlug ihrerseits ein System vor, welches sich an „der Grundfläche des Autos“ orientieren sollte. Die Lobby der Autokonzerne würde sich indes in der Vergangenheit gegen dieses Modell verwehrt haben. Jürgen Resch als Geschäftsführer der DUH sieht im Wegfall des Ampelsystems einen Beleg dafür, dass Peter Altmaier den Klimaschutz nicht besonders ernst nehmen würde. „Die Effizienzklassen sind ein sehr wichtiges Instrument, damit Deutschland seine Klimaziele erreicht“, so die Meinung.
Die Regierung allerdings rühmt sich aktuell damit, dass die Zahl der E-Fahrzeuge in Deutschland 2021 das Ziel, das ursprünglich für 2020 avisiert war – 1 Million Fahrzeuge – erreicht wäre. Dieses Ziel wiederum ist allerdings mithilfe der gleichzeitigen Erfassung von Hybrid-Fahrzeugen erreicht worden, wenden Kritiker ein. Die Abschaffung der Verbrauchsampel, die nun vorgesehen ist, wäre zumindest aus rechtlicher Sicht – etwa wegen EU-Vorgaben – nicht nötig.