Ein Arzt in Deutschland hat einen eigenen Corona-Impfstoff getestet und hergestellt. Dabei entwickelte er einen sogenannten Totimpfstoff, den er an Verwandten, an sich selbst sowie an 100 Freiwilligen testete. Mit den Erfolgen zeigte er sich offenbar sehr zufrieden – der Wirkungsgrad liege bei 90 %.
Vorteil von Totimpfstoffen aus logistischer Sicht
Totimpfstoffe habe aus logistischer Sicht einen erheblichen Vorteil. Die Impfstoffe benötigen keine so kühle Lagerung wie die mRNA-Impfstoffe. Dies ist wiederum eines der großen Einsatzprobleme für die Entwickler der modernen Impfstoffe und deren Verbreitung.
Der Entwickler, Winfried Stücker, sprach zudem davon, dass bei dem Impfstoff keine unerwünschten Nebenwirkungen sichtbar geworden seien. Seine Meinung: Damit könnte man innerhalb eines halben Jahres drei Viertel der Bevölkerung Deutschlands gegen Corona immunisieren“, stellte er dem „Spiegel“ gegenüber dar.
Er wolle zudem kein Geld verdienen, sondern letztlich eine weitgehende Immunisierung ermöglichen und fördern. Allerdings hat Stöcker die Rechnung ohne den Staat gemacht. Das LKA Schleswig-Holstein nun ermittelt wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz. Denn Stöcker hatte für seine Tests keine Genehmigung erworben.
Stöcker selbst meinte gegenüber dem „Spiegel“, er habe dies zwar gewusst. Wegen der Dringlichkeit der Lage jedoch wollte er auf die Genehmigung nicht warten. Offenbar allerdings hat er die Genehmigung noch nicht einmal beantragt.
Die Ergebnisse sind zudem aus statistischer Sicht nicht brauchbar. Um Aussagen über Nebenwirkungen und vor allem die Wirksamkeit zu erhalten, sind mehrere 10.000 Studienteilnehmer erforderlich. BioNTech und Co. haben den Antrag auf Notfallzulassung stellen können, als sich 150 Probanden als positiv getestet einstellten. Dann wird geprüft, ob diese Probanden zur Placebo-Gruppe gehörten oder einen Impfstoff erhielten.
Deshalb ist davon auszugehen, dass wir von diesem Impfstoff nicht mehr allzu viel hören werden.