Die Maskenaffäre in Deutschland scheint schon weitgehend wieder ausgestanden. Die Medien widmen sich im Zusammenhang mit dem Gesundheitsminister unter anderem dem aktuellen Bericht des Rechnungshofes sowie der Beschaffung der Impfstoffe. BioNTech wird im Juli wohl weniger liefern als erwartet. Die „taz“ erwähnt nun, dass die Testanleitung für Masken noch weniger präzise war, als dies ohnehin erwartet worden ist.
Testanleitung – fehlten Schritte?
Dabei erwähnt die Zeitung, dass das Gesundheitsministerium die sogenannten CPI-Masken für Arztpraxen, für Alten- und Pflegeheime sowie für sonstige Einrichtungen noch weniger genau getestet habe, als das Ministerium selbst seit Tagen behaupten würde.
Dies ginge aus der Test-Anleitung für diese Masken hervor. Das Dokument würde vom Ministerium lange unter Verschluss gehalten worden sein, beschreibt das Blatt. Am Donnerstag – der vergangenen Woche – wurde es „kurzzeitig auf seiner Homepage“ veröffentlicht. Dann sei die Anleitung „kommentarlos“ wieder verschwunden. Am Freitag sei die Anleitung nur noch über den Google-Zwischenspeicher aufrufbar gewesen.
Die Bundesländern hätten vor gut einem Jahr, zu Zeiten der Maskenknappheit, ein temporäres, aber reduziertes Verfahren etabliert, das CPA-Verfahren tituliert wurde. Das Gesundheitsministerium habe für dessen Masken mit dem TÜV Nord einen „noch weniger strengen Test“ entwickelt, das CPIP-Verfahren.
Die Aleitung wurde nun am vergangenen Wochenende in einem „Faktenblatt“ veröffentlicht. Demnach wäre die CPI-Prüfung fast deckungsgleich mit der CPA-Prüfung. Ein „unnötiger Prüfschritt“ würde fehlen. Die Taz verweist nun darauf, vier Schritte fehlten ganz.
Das Kapitel zur Kennzeichnung (Hersteller und Modell) habe komplett gefehlt. Zudem würde ein Schritt zur Prüfung der Festigkeit fehlen – der sogenannte Pinseltest. Zudem fehlt ein Schritt der Gebrauchssimulation, wobei das CPI-Verfahren „feuchtigkeitsabweisende Eigenschaften“ auf andere Weise prüfe. Der Testschritt wird aber nicht beschrieben.
Schließlich fehle ein Schritt der Temperaturkonditionierung. Im CPA-Verfahren werden die Masken 24 Stunden bei 70 Grad gelagert. Dies fehlt beim CPI-Verfahren. Hallo, Herr Spahn?