Der Unmut über Gesundheitsminister Karl Lauterbach scheint groß zu sein. Der Gesundheitsminister habe, so Berichte, dafür gesorgt, dass Arztpraxen zu tausenden am Montag geschlossen bleiben. Der Verband der Praxisärzte habe genauso gestreikt wie der Virchowbund hieß es. Annähernd „weitere knapp 20 Ärzteverbände“ und die Kassenärztlichen Vereinigungen haben gleichfalls zu dem Streik aufgerufen. Es geht um den Hinweis auf „schmerzhafte Sparmaßnahmen“, heißt es. Politik und Krankenkassen würden die Praxen seit mehreren Jahrzehnten dazu zwingen, immer mehr zu sparen.
Es würde einen Fachkräftemangel geben, eine „ausufernde Bürokratie“ sowie hohe Energiekosten und eine Inflationsrate, die auch den Arztpraxen schaden würde. Die „Spar-Gesetze“ der Bundesregierung würden ihr übriges leisten.
Im Morgenmagazin: Termine für Patienten werden immer rarer
Sichtbar würde dies unter anderem darin, dass die Termine in den Praxen für die Patienten immer seltener würden. U.a. ist die „Neupatientenregelung“, die eine Prämie bei Aufnahme von neuen Patienten vorsah, aufgehoben worden. Das, so hieß es in einem Interview im Morgenmagazin des ÖRR, müsse „zurückgenommen“ werden.
Karl Lauterbach hingegen sah den Protest anders: „Am Brückentag schließen viele Praxen, wie die Apotheker wollen auch sie mehr Geld. Im Mittel (Median, dies sind exakt 50 %, unabhängig von der Verteilung, d. Red.) würden „sie“ aber nach Abzug aller Kosten um die 230.000 Euro im Jahr verdienen“, so Lauterbach auf Twitter. Er fragte zudem an, ob der Beitragssatz weiter steigen solle, damit die Honorare weiter kletterten.
Ob Karl Lauterbach sich mit dieser Art der Darstellung Freunde macht? Die Verbände gehen davon aus, dass Karl Lauterbach sich vor allem auf die Krankenhäuser fokussiere, die Ärzte vor Ort aber vernachlässige.