Der Gesundheitsminister ist im Bundestag durch die Frage eines Abgeordneten offenbar auf die falsche Fährte gelockt worden. Die Frage behandelte die vermutete „Verunreinigung von mRNA-Impfstoffen mit Bakterien-DNA“. Was, so der Inhalt der Frage, gedenke der Gesundheitsminister gegen diese Verunreinigung zu tun. Die Antwort ist möglicherweise nicht auf dem Stand der Dinge.
Lauterbach: „Ich kann Ihre Frage nicht beantworten“
Karl Lauterbach antwortete dazu: „Ich kann Ihre Frage nicht beantworten. Sie ist unwissenschaftlich. Sie wiesen auf Verunreinigungen in der DNA der Impfstoffe hin. Die Impfstoffe werden mit RNA hergestellt und nicht mit DNA.“
So weit der Gesundheitsminister. Der Abgeordnete allerdings habe auf „Bakterien-DNA“, nicht auf DNA verwiesen. Demnach hat Lauterbach auf eine Frage geantwortet, die so gar nicht gestellt worden war.
BioNTech selbst ließ dazu wissen (Bakterien-DNA, hier „Plasmid-DNA“):
„Plasmide sind kleine, ringförmige DNA-Sequenzen, die in einem Bakterium zusätzlich zur deren genomischer DNA vorkommen können. Oft beinhalten sie zusätzliche genetische Informationen, die dem Bakterium beispielsweise Antibiotikaresistenz verleihen können. Plasmide werden in der biopharmazeutischen Industrie als Transportvehikel unter anderem zur Vermehrung von genetischen Informationen bzw. DNA-Sequenzen eingesetzt. Eine Kopie einer DNA-Sequenz, die aus einem Plasmid gewonnen wird, dient als Vorlage zur Herstellung von mehr als 500 mRNA-Strängen. Plasmide werden nach der mRNA-Herstellung herausgefiltert und verworfen und sind daher nicht Teil der fertigen Impfstoffe oder Therapien.“
Lauterbach hat also den Stand der Dinge in seiner Antwort gar nicht erfasst, so steht zu vermuten. Dies kann Schlampigkeit sein (beim Zuhören), bewusste Ignoranz oder Unkenntnis der gesamten Sachlage. Wie dies zu beurteilen ist, möge man selbst entscheiden.