Ein Tweet von Gesundheitsminister Karl Lauterbach sorgt durchaus für Gesprächsstoff. Darin hat er am 30.11. einen Presseartikel verbreitet, der sich mit den Zielen der Gesundheitsreform bei der Datenpolitik beschäftigt. Lauterbach: „Die Pharmaindustrie braucht Daten und eine Infrastruktur für die schnelle Durchführung von Klinischen Studien. Mit der Digitalisierung unseres Gesundheitssystems werden wir es schaffen, dass in Deutschland Forschung und Behandlung deutlich besser werden.“
Die Zeitung „Zeit“ griff dieses Thema und den Zusammenhang zu Lauterbach auf. Es geht um Geld.
Lauterbach: Geht es um Geld?
„Lauterbach will Pharma-Produktion nach Deutschland holen“, lässt die Zeitung wissen.
Sein Credo: Dort, wo geforscht würde, würde auch produziert. Es geht darum, den Standort Deutschland so zu verstärken. Dafür benötige es auch schnellere Genehmigungsverfahren und generell eben weniger Hürden. Dazu zählen sicher auch die Daten von Patienten, also am Ende die elektronische Patientenakte.
Bis dato war es in den meisten Diskussionsbeiträgen nur darum gegangen, die Daten zu erheben, um selbstverständlich die medizinische Betreuung im Land zu verbessern. Lauterbach denkt jetzt offenbar wirtschaftlicher – oder war das schon vorher der Fall.
Es ginge um eine „Reindustrialisierung in Deutschland“. Deutschland sei hier „zurückgefallen“, bedauert Lauterbach. Die Gesundheitsdaten seien ein Baustein dabei. Dazu sollen offenbar nach seinen Vorstellungen insgesamt drei Gesetze „zusammenwirken“. Das Medizinforschungsgesetz als ein Baustein soll noch vor Weihnachten kommen. Dazu soll es regelrecht ein Gesetz über „eine breitere Nutzung von Gesundheitsdaten“ geben und das „Digitalgesetz für die Einführung einer elektronischen Patientenakte für alle Versicherten“. So soll der Pharma-Forschungsstandort „deutlich verstärkt“ werden. Die Pharma-Industrie wird es freuen!