Karl Lauterbach hat sich jüngst nicht nur in die Diskussion um die Corona-Politik eingemischt oder den Klimawandel kommentiert, sondern auch seine Meinung zur Cannabis-Legalisierung geändert. Er räumte ein, die Legalisierung sei in einen Koalitionsvertrag der Ampelparteien SPD, FDP und Grünen aufzunehmen, berichtete der „Spiegel“, der sich auf ein Interview mit der „Rheinischen Post“ bezog.
Kontrollierte Abgabe an Erwachsene
Er votierte nun dafür, Cannabis kontrolliert und nur an Erwachsene abzugeben. Er sei jahrelang gegen die Legalisierung von Cannabis gewesen. „Mittlerweile komme ich als Arzt aber zu einem anderen Schluss“, so Lauterbach.
Er wolle, dass mit der Legalisierung dem Handel von Cannabis, das mit Heroin versetzt sei, ein Riegel vorgeschoben wird.
Dabei verwies er darauf, immer häufiger würde illegal verkauftem Cannabis auf der Straße „neuartiges Heroin“ zugesetzt, das sich rauchen ließe. „Damit werden Cannabis-Konsumenten schnell in eine Heroin-Abhängigkeit getrieben.
Das sei neu und würde die Lage in einem neuen Licht erscheinen lassen. Lauterbach wird vom deutschen Hanfverband bestätigt, der laut Bericht noch nicht einschätzen können, wie verbreitet die Beimischung von Heroin im Straßencannabis bereits wäre. Der Verband warnt wie auch Karl Lauterbach vor den „beigemischten synthetischen Cannaboiden“.
Lauterbach schloss sich mit seiner Forderung an die Vorstellungen von Grünen und FDB an. Die beiden Parteien haben betont, sie würden den „Verkauf in lizenzierten Fachgeschäften“ anstreben. Die SPD jedoch favorisiert ein anderes Modell. Es solle eine „regulierte Abgabe an Erwachsene“ geben, die wiederum von Angeboten zur Beratung und Prävention begleitet würden.
Die Polizeigewerkschaft wiederum ist wie auch die aktuelle geschäftsführende Bundesregierung bzw. das Gesundheitsministerium gegen eine Legalisierung. Die Droge würde verharmlost, so die Polizeigewerkschaft. Das Gesundheitsministerium verweist darauf, es handelte sich um eine „gefährliche Substanz“.