Die Frage, ob in Deutschland nun an die verschiedenen Regelungen (3G, 2G) jeweils ein „+“ gehängt wird, hat nun eine neue Komponente gewonnen. Dafür müssten Testkapazitäten zur Verfügung stehen, die möglicherweise hierzulande nach einem Agenturbericht überschätzt sein könnten. Auch die Regelung „1G“ – Zutritt für diverse Veranstaltungen und Co. nur gegen Tests, gleich ob geimpft oder ungeimpft – wäre auf diese Weise kaum umsetzbar.
Zu wenig Kapazitäten
Zumindest ist nach dem Agenturbericht die Laborkapazität erschöpft: „Die vierte Welle der Pandemie bringt nicht nur das Gesundheitssystem, sondern auch die Labormedizin an ihre Grenzen. Das berichtet das Portal „Business Insider“.
Der Chef des Verbandes der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, warnt demnach vor einer Überlastung des Corona-Testsystems. „Wir haben in Deutschland eine Kapazität von ca. 2,2 Millionen PCR-Tests pro Woche. Das heißt, aktuell haben wir noch einen Spielraum von etwa 300.000 bis zur kompletten Auslastung“, sagte er dem Portal. „Danach sind wir in der Überlastung, und das können die Labore nicht unendlich mitmachen.“ Die Auslastung der PCR-Kapazitäten werde in den kommenden Wochen zunehmen. Schon jetzt gebe es Regionen, wo die Labore über die Belastungsgrenze hinaus arbeiteten. „Das kann nicht ewig funktionieren.“ Denn auch in Deutschlands Laboren seien die Mitarbeiter von Corona-Infektionen oder anderen Erkrankungen betroffen.
„Sie stehen wie auch das Personal in Kliniken und Praxen seit bald zwei Jahren unter einer Dauerbelastung“, sagte Müller. „Die Kräfte schwinden, wir brauchen Entlastung.“ Zwar versicherte der ALM-Chef, dass sich die Labore bemühten, die Kapazitäten für Corona-Testungen durch neues Personal und Gerätesysteme noch einmal zu erweitern: „Doch die PCR-Kapazitäten sind endlich und nicht beliebig ausbaubar.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur