Jens Spahn als Gesundheitsminister steht unter politischem oder medialem Druck. Dieser Druck begründet sich etwa auf die Beschaffung von Masken und teils auch auf die Impfstoffbeschaffung. Nun hat sich Wolfgang Kubicki einem Bericht des „Spiegel“ zufolge für eine „große Fehleinschätzung“ entschuldigt. Kubicki, der Vize der Bundespartei ist, hatte sich einst dafür eingesetzt, Jens Spahn könne sogar als Kanzlerkandidat fungieren.
Spahn beim Team Laschet
Jens Spahn hatte sich nicht explizit beworben, als zum Jahresanfang in der CDU der Kanzlerkandidat gewählt wurde. Allerdings gehört er formal zum Team Laschet, wie es etwas lax hieß. Beide gehören dem Landesverband Nordrhein-Westfalen an.
Wolfgang Kubicki nun wird vom Spiegel aus einem Bericht der „Augsburger Allgemeinen“ zitiert. Der bereue seien damalige Empfehlung. Aus der Coronapandemie würde deutlich, dass er die Fähigkeiten von Jens Spahn überschätzt haben würde. „Das war eine meiner großen Fehleinschätzungen – und auch eine persönliche Enttäuschung“, so der FDP-Politiker. Der „Spiegel“ erinnert daran, dass Kubicki im Verlauf der Pandemie die Entlassung des Gesundheitsministers gefordert hatte.
Jens Spahn ist nach Meinung von Kubicki ein „Opfer der eigenen Hybris“ geworden. Das Ministerium habe in zahlreichen zentralen Punkten versagt und Spahn stünde an der Spitze, so Spahn. Kubicki meinte inzwischen ohnehin, dass der bayrische Ministerpräsident Markus Söder der beste Kanzlerkandidat für die Union gewesen sei – aus Sicht der FDP.
Jens Spahn wiederum hat seine Unterstützung für Armin Laschet in der Öffentlichkeit vielfach kundgetan. Insofern scheint es nicht unwahrscheinlich, dass er auch nach der Bundestagswahl eine bedeutende Rolle in der kommenden Regierung übernehmen wird. Ob dies erneut das Gesundheitsministerium sein wird, ist angesichts der aktuellen Diskussionen und wegen des Umstands, dass er von Haus aus Bankkaufmann ist, zweifelhaft.