Innerhalb der EU wird aktuell die Atomkraft und Gas als Energie als grüne Energie praktisch umfirmiert. Die Debatte darüber, nun geführt auch im EU-Parlament, hat auch Deutschland erreicht – die Grünen wehren sich gegen diese Art der Umwertung dieser Quellen. Auf der anderen Seite jedoch wissen auch die Grünen – eigenen Äußerungen zufolge -, dass die Chance auf eine Korrektur der Politik gering ist. Müssen die Grünen am Ende die Atomkraft der EU als grüne Quelle mittragen? Es sieht danach aus.
Einem Agenturbericht nach hat sich nun der Vorsitzende des Umweltausschusses im Europaparlament zur deutschen Debatte geäußert. Die sei scheinheilig, meint Pascal Canfin dazu.
EU-Parlamentarier: Scheinheilige Debatte in Deutschland
Der Vorsitzende des Umweltausschusses im Europaparlament, Pascal Canfin, hat die deutsche Debatte über den Taxonomie-Vorschlag der EU-Kommission als „scheinheilig“ kritisiert. „Der Vorschlag ist ein guter Kompromiss zwischen deutschen und französischen Wünschen“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Deutschland habe Erdgas und Frankreich die Atomkraft als nachhaltig einstufen wollen. In dem Vorschlag werde außerdem klar zwischen Erneuerbarer Energie und Atomkraft unterschieden, so Canfin. Die Atomkraft werde schließlich nur als Übergangstechnologie eingestuft, die nützlich sei, aber nicht grün. Auch die Kritik an den Anforderungen an Gaskraftwerke wies der Franzose zurück. „Die Vorgaben entsprechen eins zu eins dem Koalitionsvertrag“, sagte er. „Was wahr in Berlin ist, muss auch wahr in Brüssel sein.“ Er rechne dennoch nicht mit der Zustimmung der Bundesregierung zu dem Taxonomie-Vorschlag, sagte der EU-Parlamentarier weiter. Ein „Nein“ könne er sich aber auch nicht vorstellen. Canfin gilt als Vertreter der Interessen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im EU-Parlament.
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur