Arzt- und Zahnarzt-Praxen sind in Deutschland oftmals noch in Form eines Einzelunternehmens organisiert. Allerdings scheint der Markt – ohne nähere Zahlen – auch für Investoren interessant, die oft genug in Form von Medizinischen Versorgungszentren etwa in GmbHs investieren. Eine spannende Frage in dem Zusammenhang: wie hoch sind eigentlich die Überschüsse, die eine solche Praxis erzielen kann? Eine erste Annähernd zeigt nun eine Bilanz des Statistischen Bundesamtes, die den Weg in einen Agenturbericht gefunden hat.
Unterschiedliche Fachrichtungen
Dabei gibt es durchaus unterschiedliche Ergebnisse für die verschiedenen Fachrichtungen. Aus dem Bericht: „Arztpraxen in Deutschland machen im Durchschnitt knapp 300.000 Euro Überschuss. Das geht aus neuen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt am Freitag veröffentlichte.
Sie beziehen sich allerdings auf 2019 – neuere Angaben liegen offenbar noch nicht vor. Die durchschnittlichen Einnahmen je Arztpraxis lagen demnach bei 602.000 Euro, die Aufwendungen lagen im Durchschnitt bei 306.000 Euro. Die Umsätze variieren allerdings deutlich in Abhängigkeit vom Fachgebiet. So betrug der durchschnittliche Reinertrag in allgemeinmedizinischen Praxen beispielsweise nur 252.000 Euro.
In Zahnarztpraxen lagen sowohl die durchschnittlichen Einnahmen (721.000 Euro) als auch die Aufwendungen (470.000 Euro) über denen der Arztpraxen, der durchschnittliche Reinertrag je Zahnarztpraxis fiel dagegen etwas geringer aus (251.000 Euro). Die Praxen von Psychotherapeuten erzielten im Berichtsjahr 2019 durchschnittlich Einnahmen von 118.000 Euro bei Aufwendungen in Höhe von 33.000 Euro, wodurch sich rechnerisch ein Reinertrag von 85.000 Euro je Praxis ergab. Während Arztpraxen im Jahr 2019 durchschnittlich 71,2 Prozent ihrer Einnahmen aus Kassenabrechnung erwirtschafteten, resultierten die Einnahmen der Zahnarztpraxen gut zur Hälfte (51,6 Prozent) aus dieser Einnahmequelle. In den psychotherapeutischen Praxen machten die Einnahmen aus Kassenabrechnung sogar fast neun Zehntel (87,4 Prozent) der gesamten Einnahmen aus.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur