Das Gesundheitssystem in Deutschland scheint zumindest wirtschaftlich betrachtet angeschlagen zu sein. Aktuell entbrennt zwischen zwei wichtigen Kostenträgern ein Streit, so berichtet das RND. Demnach würden den Krankenhäusern zu teure Behandlungen vorgeworfen. Auf der andern Seite werfen die Krankenhäuser den Kassen vor, Mittel zu entziehen.
Brauchen alle mehr Geld?
Die Diskussion liest sich allerdings altvertraut. Dies bestätigt dem Bericht nach auch Gesundheitsminister Jens Spahn: „Der Streit um die Prüfungen von Krankenhausabrechnungen ist so alt wie die Gesundheitspolitik.” Die Details seien auch für Experten für solche Abrechnungen kaum zu durchdringen.
Die Krankenkassen hatten, so berichtet der RND, von Kliniken aus dem ganzen Land erfahren, bei denen mehr als 80 % der „geprüften Abrechnungen als falsch beanstandet“ worden sind. Dies beträfe alle erdenklichen Träger, sowohl die konfessionellen Einrichtungen wie auch staatliche oder private Häuser, Große und Kleine.
Dabei schreibt der RND von einem „Krieg“ mit Gutachten, Gerichtsverfahren etc. Der Kern des Problems scheint jedoch die sogenannte Prüfquote: Nur 12,5 % der Krankenhausabrechnungen dürfen nach der von Jens Spahn selbst eingeführten Quote geprüft werden. Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Fall- und Kostenmanagement Casus Quo, Udo Halwe, wird demnach vom RND zitiert, dies leiste dem Betrug Vorschub. Spahn und sein Amt hatten die Deckelung der Prüfquote damit begründet, dass es gelte, Bürokratiemonster zu vermeiden. Doch die Krankenkassen würden damit bei den Krankenhäusern „den Schlüssel zum Geldschrank ab“geben.
Denn: Erst ab einer Fehlquote von 80 % bei den Prüfungen darf demnach die Prüfquote erhöht werden.