Ein ganz neues Format haben „Grüne“ für die Bundestagswahl entwickelt, um die Sorge um das Klima in eigene Stimmen zu münzen. Die Grüne Renate Künast, einst Verbraucherschutzministerin, etwa twitterte am 14. September: „Mal einen Brief schreiben für die Zukunft? Danke für die coole Aktion. #Enkelkinderbriefe“. Damit sollen Enkel animiert werden, Großeltern eine Wahlempfehlung zu senden.
Hehrer Anspruch von Enkelkinderbriefe
Die Enkelkinderbriefe selbst sind der Meinung, die Bundestagswahl am 26.September sei „unsere Chance, die Klimakrise aufzuhalten. Deine Großeltern könnten dabei die entscheidenden…“
Die Klimakrise gilt sogar in Deutschland als „weltweit“. Wie die Bundestagswahl – hier dann der Grünen – die Klimakrise aufhalten soll, bleibt schleierhaft. Der hehre Anspruch, der fromme Wunsch jedoch ist mit Textbausteinen zumindest formal recht schnell zusamen gesetzt. Es gibt Bausteine wie „Hitzesommer“, „Extremwetter“ oder auch das „Waldsterben“. Dafür scheint sich auch Cem Özdemir erwärmen zu können. Kein Wunder: „Naturkatastrophen“, so ein Textbaustein, „wie die Überschwemmungen in Westdeutschland, kommen immer häufiger und immer näher zu uns. An einigen Orten, auch in Deutschland, werden die Menschen in Zukunft nicht mehr leben können. Das macht mir wirklich große Sorgen.“
Deshalb sollten die Großeltern einschreiten. „Im September darf ich noch nicht wählen. Du aber schon. Und deine Altersgruppe ist die Mehrheit, die über die Politik der nächsten Jahre entscheiden wird. Ihr könnt dafür sorgen, dass wir eine neue Regierung bekommen.“
Diese Aufrufe verknüpft die Welt mit einem Hinweis auf Annalena Baerbock. Die ist auch der Meinung: „Ihre Stimme entscheidet über die letzte Regierung, die aktiv Einfluss auf die Klimakrise nehmen kann. Bevor es zu spät ist.“ Eine mutige Aussage. Es ist demnach 5 vor 12, bis die Rettung naht. Großeltern, die ohnehin früher gehen müssen, sollen der Weltenrettung Platz machen.