Die SPD hat die Wahlen nicht nur für sich entschieden, sondern bei der Union fast ein Erdbeben ausgelöst. Die Vorzeichen für eine Ampel-Koalition verdichten sich insofern, als etwa die CSU offenbar die SPD als Wahlsiegerin positioniert. Dies rückt auch in der Gesundheitspolitik einen neuen Namen nach vorne: Karl Lauterbach. Einem Exklusiv-Interview auf Focus zufolge kann er sich vorstellen, Gesundheitsminister zu werden.
Er würde das Amt nicht ablehnen
Er selbst ist bei der Bundestagswahl in seinem Wahlkreis Leverkusen – Köln IV als klarer Sieger in den Bundestag eingezogen. Dies war erwartet worden. Dennoch richtet sich der Fokus der Medien derzeit etwas weniger auf den Gesundheitspolitiiker.
Im Interview erklärt der Politiker, er würde sich mit dem Amt nicht überfordert fühlen. Er denke aktuell noch nicht „viel nach“. Es sollte nicht im Vordergrund stehen, welche Posten jetzt besetzt werden können. „Ich bin niemand, der in der Politik ist, um ein Amt zu bekommen“.
Er wolle „etwas bewirken“.
Focus bezeichnet ihn im Interview als „heimlichen Gesundheitsminister seit Beginn der Corona-Pandemie“. Allerdings hat der Politiker dabei wohl wenig operative Verantwortung getragen. Die Leitung des Ministeriums hatte bis dato Jens Spahn inne, dem zahlreiche Pannen bei der Bewältigung der Corona-Krise vorgeworfen worden waren -so etwa eine zu späte Bereitstellung von Impfstoffen oder auch die verpatzte Beschaffung von Masken oder Tests.
Karl Lauterbach hingegen hat in der Corona-Zeit zahlreiche Tweets zu diversen Studien abgegeben, die er gelesen habe. Zudem galt er zwischenzeitlich als häufigster Talkshowgast und wurde schließlich als Corona-Experte präsentiert. Sollte die SPD die Regierung anführen, wird der Ruf nach Lauterbach sicherlich lauter.