Ein Bericht der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) vom April 2020 zeigt, dass Deutschland, Österreich und die USA diejenigen Länder sind, die die beste und dichteste Versorgung mit Intensivbetten in Krankenhäusern haben. Deutschland steht sogar auf Platz eins, wenn es um die Versorgung mit Intensivbetten geht.
Betten gestrichen worden
In den vergangenen 12 Monaten sind in Deutschland jedoch sogar so viele Krankenhausbetten gestrichen worden, wie in den acht vorangegangenen Jahren insgesamt. Im Jahr 2020 sind 25 Krankenhäuser geschlossen worden. In den Jahren 2018 und 2019 zuvor sind bereits 4.000 Krankenhausbetten reduziert worden. Wie passt das mit dem Bild zusammen, welches Medien und Politik von den angeblich überlasteten Intensivstationen zeichnet?
Die OECD Studie zeigt, dass die Bettenanzahl in Deutschland dennoch ein Vielfaches im Vergleich zu Ländern wie Spanien oder Italien beträgt – Länder, die besonders stark von der Pandemie betroffen gewesen sein sollen. Wie kann es also sein, dass es laut Medien und Politik in Deutschland zu vermeintlich vergleichbaren Zuständen der völligen Überlastung gekommen ist wie in Italien`?
Vergleicht man die Meldungen der Vorjahre über Engpässe in der Krankenhausversorgung und auf Intensivstationen während der saisonalen Grippewellen, muss man feststellen, dass die Lage in Gesundheitsbereich offenbar schon seit längerem kritisch ist. Ein Notarzt berichtete 2013 in der „Welt“, dass „es eine unverändert angespannte Situation auf Intensivstationen gebe und die meisten Krankenhäuser Kapazitätsprobleme hätten“. Auch andere Medien-Berichte titelten Ähnliches und berichten von überlasteten Intensivstationen, insbesondere bei Grippewellen.
Doch wie dramatisch ist die Lage aktuell tatsächlich in den Krankenhäusern? Dazu äußerte sich der Chef der Helios-Kliniken, Francesco de Meo gegenüber der „Welt“: „Die Lage ist derzeit nicht dramatisch. Im Vergleich zu Spanien gibt es etwa gleich viele Corona-Infektionen in Deutschland. Allerdings werden in Deutschland dreimal so viele Patienten auf Intensivstationen behandelt, wie in Spanien“. Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft sagte der „Presse Augsburg: „Eine totale Überlastung unseres Gesundheitssystems wird es absehbar nicht geben. Es droht auch kein Ende der Versorgung.“
Das Ärzteblatt berichtet sogar über eine „historisch niedrige Bettenauslastung“ während der Pandemie und die Krankenstands-Statistik untermauert die genannten Aussagen. Vielmehr scheint die Überlastung von Intensivstationen alljährliche Normalität zu sein, wenn die Grippewelle von November bis April einsetzt.