Seit geraumer Zeit sind die Schülerinnen und Schüler in Deutschland gehalten, sich regelmäßig per Antigen-Test selbst zu testen. Damit soll das Infektionsgeschehen allgemein eingedämmt werden. Nach einem offiziellen Zahlenwerk, das die britischen Behörden veröffentlicht haben, stellt sich allerdings die Frage, wie sinnvoll Antigen-Tests sind.
Zahlen sind fraglich
Die Zahlen im Einzelnen: In den beiden jüngsten Wochen, die aus England gemeldet wurden, sind die Antigen-Tests in 62 % und 55 % mit falsch-positiven Ergebnissen assoziiert. Übersetzt gesagt: Über die Hälfte der Test-Ergebnisse, die positiv sind, liefern ein falsches Ergebnis. Damit allerdings ist das Ergebnis der positiven Befunde ein reiner Münzwurf. Damit verbunden ist dann die unmittelbare Quarantäne, bis die betreffenden Schülerinnen und Schüler einen PCR-Test gemacht haben, der sie als nicht-infiziert ausweist.
Die Zahlen wiederum lassen vermuten – offiziell, wie sie sind und hier nachzulesen sind, dass auch die zahlreichen Antigen-Tests in Unternehmen, wie sie ihn Deutschland angeboten werden müssen – die Unternehmen müssen die Testkits auf eigene Kosten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern anbieten -, ähnliche Fehlerraten aufweisen. Hier wird es auf die Qualität der Hersteller ankommen. Weiterhin ist unklar, wie groß die wirtschaftlichen Auswirkungen der zahlreichen Fehlergebnisse in den Unternehmen, aber auch für sonstige Teilnehmer am Markt sind. Auch in Tübingen sind die dortigen Bedingungen im Modellversuch an einen negativen Antigen-Schnelltest gebunden (worden).
Selbstverständlich gibt es bis dato keine Alternativen, die bessere Ergebnisse produzieren könnten. Dennoch sind die Ergebnisse aus Großbritannien für die Beurteilung der jeweiligen Situation vor Ort unbedingt bedeutend und zu beachten. Die Politik hat die neuen Daten bis dato allerdings noch nicht thematisiert.