Das Gesundheitswesen in Deutschland steht seit vielen Jahren unter Druck. Aktuell fehlen u.a. wieder zahlreiche Pflegekräfte, heißt es landein, landab. Fraglich ist, woran das liegt? Verdienen die Pflegekräfte zu wenig oder bietet das Gesundheitssystem zu wenig? Oder sind die Pflegekräfte, wie es teils heißt, hinsichtlich ihrer Kraft „am Ende“?
Kann alles so weitergehen?
Dazu hat die „Taz“ einen bemerkenswerten Bericht verfasst. Die Pflegekräfte würden nicht streiken nicht, weil es ihnen um mehr Geld ginge, heißt es dort. vielmehr sei das Gesundheitssystem selbst in Deutschland am Ende. Die Pandemie habe nur aufgedeckt, was ohnehin am Status nicht stimmt.
Die Parteien würden derzeit noch immer unterstellen – u.a. mit Maßnahmen, so hier der Einschub -, es könnte alles so weitergehen wie bislang. Dies allerdings würden zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitswesen so nicht mehr unterschreiben.
Dafür seien die Pflegekräfte an der Charité in Berlin und an den Vivantes-Kliniken in den Streik getreten. Das Zitat einer Pflegerin: „Wir streiken hier nicht, weil wir mehr Geld haben wollen, sondern weil wir nicht mehr können.“
Die Hans-Böckler-Stiftung habe 2019 festgestellt, dass Deutschland im internationalen Vergleich insbesondere hinsichtlich des Personalschlüssels eine ungünstige Position einnehmen würde. Die Pflegekräfte bei uns würden sich um 13 Patienten im Durchschnitt kümmern. In Großbritannien seien es 8,6 Patienten im Mittel und in den Niederlanden derer 6,9.
Der frühere Präsident der Bundesärztekammer, Frank Montgomery, wird hier zitiert: „„Inzwischen versuchen alle durch eine Steigerung der Arbeitsbelastung mehr Arbeit aus ihren Mitarbeitern herauszuholen, um damit Geld zu sparen oder Gewinne einzufahren.“ Geht es auch nach den Wahlen einfach „Weiter so“?