Karl Lauterbach hatte kürzlich eingestanden, dass die Schulmaßnahmen der Regierung(en) in Bund und Ländern zu Corona-Zeiten überzogen gewesen seien. Die nun geplanten Hilfsmaßnahmen jedoch sind nach Meinung der GEW-Vorsitzenden Maike Finnern zu wenig. Dies sei nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein, kommentierte sie die Anzahl von Mental-Health-Coaches für rund 100 Schulen.
Große Maßnahmen, kleine Hilfen
„Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Bewältigung der psychosozialen Belastungen von Kindern und Jugendlichen infolge der Corona-Pandemie für unzureichend. „Mental-Health-Coaches für gut 100 Schulen bereitzustellen, ist ein richtiger Schritt – aber angesichts von über 40.000 Schulen in Deutschland nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Sie forderte, den schulpsychologischen Dienst für Schüler auszubauen. Das Angebot sei in den Bundesländern sehr ungleich verteilt. Von einer Stelle Schulpsychologie für 1.000 Schüler, die für eine gute Unterstützung der Kinder und Jugendlichen notwendig sei, seien alle Bundesländer „meilenweit entfernt“, so Finnern. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatten in Berlin den Abschlussbericht einer Arbeitsgruppe zur Situation von Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie vorgelegt. Konkret will die Regierung unter anderem zehn Millionen Euro für sogenannte Mental-Health-Coaches an Schulen zur Verfügung stellen. Sie sollen ab dem Schuljahr 2023/24 Kindern und Jugendlichen an gut 100 Schulen in Deutschland bei Sorgen und Problemen zur Seite stehen, bei akuten Krisen eine „Erste Psychische Hilfe“ bieten und weitere Unterstützungsangebote vermitteln.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Schule mit Corona-Hinweis während der Hochphase der Pandemie, über dts Nachrichtenagentur