Die Gesundheitsminister in den Bundesländern zeigen sich offenbar schockiert. Nach einem Bericht der „Zeit Online“ hat etwa der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek sich nun über das Personal in der Alten- und Krankenpflege sowie dessen Bezahlung geäußert. Der Bericht beschreibt, dass die Gesundheitsministerkonferenz mit einer „humanitären Katastrophe“ rechne bzw. vor ihr warne.
Die Finanzminister sollen nicht mehr das letzte Wort haben
Dabei sollten, so Klaus Holetschek von der CSU, die Finanzminister nicht mehr die entscheidenden Größen sein. Die Gesundheitspolitik sei bis dato insbesondere ein Thema der Finanzminister -dies gelte es zu ändern. Die Pflege wäre inzwischen am Limit angekommen.
Deshalb sollte die Gesellschaft nun bewerten, wie viel die Pflege ihr im wirtschaftlichen Sinne bedeute.
Dies ist ein neuer Aspekt in der Diskussion – denn die Debatte läuft stets in die Richtung, die Kosten würden explodieren. Demgegenüber aber behauptet die OECD etwa, dass die Kostenexplosion in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten eher ein Mythos sei. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt BIP würden die Kosten 1992 bei 9,0 % gelegen haben. Diese stiegen bis 1996 dann auf 9,8 % des BIP.
Im Jahr 2019 beliefen sich die Kosten auf einen Anteil in Höhe von 11,7 %. 2020, dem Jahr der relativ teuren Covid-Bekämpfung, sind 12,5 % des BIP anzulasten. Eine regelrechte Kostenexplosion sieht zumindest bei einer steigenden Wirtschaftsleistung sicherlich anders aus.
Demgegenüber sind die Kosten für die Krankenkassen-Beiträge gestiegen. Dies hat verschiedene Ursachen, die in einer anderen Betrachtungsweise zu analysieren sind. Dass die Kosten für die Gesundheit in der Gesellschaft zu stark steigen oder explodieren, ist offenbar falsch.