Seit Beginn der Pandemie – auch in Deutschland – wird über die Güte der erhobenen Daten und Zahlen gestritten. Dem neuen Gesundheitsminister Karl Lauterbach reichen die vorgelegten offiziellen Daten nicht mehr. Der Politiker ist den Berichten zufolge der Meinung, die tatsächliche Inzidenz sei zwei bis dreimal höher als offiziell ausgewiesen. Grund ist die reduzierte Anzahl an Tests zwischen den Feiertagen und die reduzierte Weiterleitung zwischen den Festtagen. Entscheidend für das Argument der reduzierten Anzahl an Tests allerdings dürfte vor allem die Entwicklung der Positivrate der tatsächlichen Tests sein. Die allerdings ist in Deutschland mit 18,6 % (KW 50) ohnehin schon sehr hoch. Auf die Entwicklung der Positivrate zwischen den Feiertagen ging Lauterbach bei seiner Herleitung nicht ein.
Anteil an Omikron-Fällen wird steigen
Auch Lauterbach geht davon aus, dass der Anteil an Omikron-Fällen deutlich steigen wird. Dies ist in allen Nachbarstaaten ersichtlich. Zur Meldung: „Die tatsächliche Inzidenz der Corona-Fälle in Deutschland ist nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zwei- bis dreimal höher als ausgewiesen. Es werde zwischen den Feiertagen weniger getestet und von den getesteten Fällen werde weniger weitergeleitet, sagte Lauterbach am Mittwoch.
Zuletzt hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) eine sogar sinkende Inzidenz von 205,5 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner vermeldet. „Innerhalb von wenigen Wochen“ werde sowohl der Anteil der Omikron-Fälle als auch die Gesamtzahl der Infektionen deutlich steigen, sagte Lauterbach. Der Gesundheitsminister appellierte an die Bevölkerung, an Silvester keine großen Partys zu veranstalten. „Bitte feiern sie in ganz kleiner Runde“, sagte der Minister.
Die aktuellen Schutzmaßnahmen würden nicht reichen, einen deutlichen Anstieg der Omikron-Fälle zu verhindern.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur