Karl Lauterbach ist einer der prominentesten Warner vor den neuen Varianten des Corona-Virus. Die „britische Mutante“, die seit Jahresanfang 2021 ihr Unwesen auch in Deutschland treibt, gilt als einer der Gründe für die neue Verschärfung in der Politik der Regierung. Der Entwurf für die Änderung des Infektionsschutzgesetzes – hier geht es um die Zentralisierung der Macht bei der Regierung -, bezieht sich darauf. „Verschiedene neue Virusvarianten (Mutationen) mit ernst zu nehmenden Veränderungen in den Viruseigenschaften verbreiten sich rapide.
Und weiter: Dies sei „besorgniserregend“, zitiert „TE“. Die Begründung für die Besorgnis in diesem Entwurf, der dramatische Konsequenzen mit sich bringt: „Virusvarianten sind infektiöser und tödlicher“.
Diese Annahme und gleichzeitig Begründung ist jedoch falsch.
Neue Studien: Tödlichkeit von B117 doch nicht größer
Die neuen Studien sind nun im „The Lancet Public Health“ sowie im „The Lancet Infectious Diseases“ publiziert worden. Dabei sind in der ersten Studie 341 Covid-Klinik-Patienten beobachtet worden. 198 davon hatten sich mit der Variante B117 infiziert, der britischen Mutation, 143 mit dem sogenannten Wildtyp. Dies ist die bekannte Ursprungsvariante (mit Veränderungen allerdings, die sich im Laufe der Zeit ohnehin ergeben).
Die B117-Variante hat hier weniger Todesfälle gefordert. Ein Trend sei nicht zu erkennen, heißt es.
In der zweiten Studie standen 36.920 Nutzer der Corona-App aus Großbritannien unter Beobachtung. Wer sich mit B117 angesteckt hatte, sei weder symptomatischer erkrankt noch seien die Symptome schwerer gewesen als beim Wildtyp.
Nun ist zumindest daraus abzuleiten, sofern die Studien anerkannt würden, dass die Variante wohl weder schwerere Verläufe mit Genesung noch mehr Todesfälle mit sich bringt. Den Passus aus dem Entwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes müsste die Regierung demnach einfach streichen. Dann aber fällt die Begründung für die Verschärfung oder Zentralisierung in sich zusammen. Sie werden davon in der Regel nicht mehr lesen.