Alexander Kekulé ist Mediziner für Epidemiologie und Biochemie. Kekulé arbeitet zudem als Hochschullehrer für Medizinische Mikrobiologie und Virologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er ist zudem Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle.
Kekulé hält es Medienberichten nicht für zwingend notwendig, flächendeckend alle Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren gegen Covid-19 zu impfen. Dem MDR sagte er, er „sei dafür, dass die Diskussion über die Impfung von Kindern offen geführt werden müsse. Es müsse zudem Eltern überlassen sein zu entscheiden, ob ihre Kinder gegen Corona geimpft werden“. Kekulé sagte weiter, dass Risikogruppen und ein Großteil der Gesellschaft im Sommer geimpft sei, so dass der Druck für Kinder, geimpft zu werden, zu hoch sei.
Kekulè spricht von Weltexperiment
Obwohl die EMA den Pfizer/Biontech-Impfstoff für Kinder zugelassen hat, ist die Datenlage, vor allem die Langzeitauswirkungen, nicht ausreichend. Bei der Entscheidung, ob Kinder gegen Covid geimpft werden sollen, kommt es nicht nur auf medizinische und epidemiologische Fragen an, sondern auch auf ethische Fragen. Zwar hat Pfizer in den USA selbst eine klinische Studie an 2260 Kindern zwischen 12 und 15 Jahren durchgeführt. Doch die Studie berücksichtigt nur kurz- und mittelfristige Nebenwirkungen. Langzeitwirkungen fehlen aufgrund der Kürze der Entwicklungszeit des Vakzins vollständig. Zudem sind bei Studien teils schwere Nebenwirkungen, bis hin zu Tod bei den Kindern aufgetreten.
Kekulé erklärte, dass „eine vollständige Elimination des Coronavirus und seiner Varianten eine Illusion sei“. Das sei kein erreichbares Ziel. Man müsse eine gewisse Zahl an Infektionen in Kauf nehmen. Und man „müsse nicht auf Teufel komm raus alle Kinder bis zum Alter von null an durchimpfen“. Ein Impfstoff habe noch nie eine Pandemie beendet, so Kekulé: „Das ist ein Weltexperiment, ein historisches Experiment seit Entstehung des Homo Sapiens.“