Angela Merkel war oft vorgeworfen worden, der Beraterstab der Experten zur Corona-Krise war in der Merkel-Regierung einseitig ausgerichtet. Die Modellerier rund um Melanie Brinkmann, so lautete die Kritik, seien ausgesprochen warnfreudig und haben offenbar stets für eine Verschärfung der Maßnahmen gestritten. Nun wurde auch Hendrik Streeck in den Rat berufen. Der Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik in Bonn gilt als moderater als etwa sein Gegenspieler Christian Drosten. Nun erät Streeck in dieser Funktion zum ersten Mal eine Bundesregierung.
Olaf Scholz: Hört er sich mehr Meinungen an?
Der entsprechende Agenturbericht dazu: „Die neu angetretene Bundesregierung stellt sich in der Bekämpfung der Corona-Pandemie komplett neu auf. Wie die „Welt am Sonntag“ schreibt, wurde am Freitag die Aufstellung eines Expertenrats abgeschlossen, der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ampel-Koalition künftig zur Seite stehen wird.
Gemäß der Mitgliederliste gehören dem sogenannten Wissenschaftlichen Expertengremium unter anderem Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, sowie Hendrik Streeck, Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn an; beide Experten hatten sich in der Vergangenheit teils sehr unterschiedlich zu den nötigen Maßnahmen zur Bewältigung der Krise geäußert.
Anders als Drosten war Streeck unter Bundeskanzlerin Angela Merkel nie zu Corona-Beratungen hinzugezogen worden. Neben dem Virologen-Duo sollen unter anderem Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) sowie die Virologin Melanie Brinkmann (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung), die Physikerin Viola Priesemann (Max-Planck-Institut) und Intensivmediziner Christian Karagiannidis (Divi-Intensivregister) dem Expertenrat angehören. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ tritt die Gruppe am kommenden Dienstag zum ersten Mal zusammen.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Christian Drosten, über dts Nachrichtenagentur