Prof. Dr. Drosten ist in Deutschland der weithin anerkannte Corona-Experte. Prof. Hendrik Streeck gilt der Wahrnehmung nach oft als Vertreter derjenigen, die zu skeptisch seien. Einem Bericht von „Bild“ nach gibt es in der Auseinandersetzung der beiden Figuren nun einen Hinweis, der brisant ist oder wäre. Die Zeitung beschreibt einen „internen Mail-Verkehr“, in dem Drosten Streeck deutlich kritisiert habe. Der sei sogar denunziert worden, so die Bewertung. Dabei sei es um die „Corona-BUND-Studie“ gegangen.
Streeck nicht im Bunde
Prof. Dr. Drosten ist einer derjenigen gewesen, die diese Studie im Frühjahr 2020 erstellt hatten. Darin ging es um die „Folgen der Pandemie für das Leben“ der Menschen in Deutschland.
Prof. Streeck wiederum gehörte der Kommission und den Autoren der Studienersteller nicht an. Am 26. September 2020 nun habe Prof. Dr. Drosten ein Mail verfasst. Es habe „im Sinne des Konsortiums zu bedenken gegeben, dass seine Äußerungen sich mit dem Gedankenspektrum von ‚Querdenkern‘ überschneiden. Das ist in der Öffentlichkeit bekannt. Deshalb hätte seine Teilnahme Auswirkungen auf das Ansehen des Projekts.“
Der Vorwurf ist recht hart. Denn die Querdenker genießen in der Wahrnehmung eines großen Teils der Öffentlichkeit den Ruf, sich in der rechten Ecke zu befinden. Streeck hat sich nicht als Querdenker geoutet oder verstanden. In diesem Sinne wären die Vorwürfe von Prof. Dr. Drosten ein persönlicher Angriff, der in Wissenschaftskreisen in diesem Format eher unbekannt sein dürfte.