„Gesundheitsexperte“ Karl Lauterbach hat mit der „dritten Corona-Welle“ medial geradezu eine Apokalypse heraufbeschworen. Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte wegen der „dritten Welle“ „Osterruhetage“ verordnen – als „Wellenbrecher“ sozusagen. Die dritte Welle rolle auf die Intensivstationen zu, der Kollaps des Gesundheitssystems stehe kurz bevor, heißt es aus Berlin. Seit einem Jahr schüren Überschriften wie „Sorge vor der Belastungsgrenze“, „Kollaps des Gesundheitssystems“, „Überlastung von Intensivstationen“ in den Mainstream-Medien die Panik der Bürger vor einer Ausbreitung des Virus.
TU Berlin zeigt weniger Behandlungsfälle
Eine kürzlich von der Technischen Universität Berlin veröffentliche Analyse präsentiert allerdings ein ganz anderes Bild: Im vergangenen Jahr sind 3.000 Krankenhausbetten durch Krankenhausschließungen abgebaut worden. Zudem sind in Krankenhäusern 13 Prozent weniger Behandlungsfälle registriert worden als im Jahr 2019. Während des ersten Lockdowns sanken die Behandlungsfälle sogar um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Untersuchung der Technischen Universität Berlin hat zudem ergeben, dass die Bettenauslastung in Krankenhäusern zurückgegangen ist. Während diese 2019 noch bei rund 75 Prozent lag, erreichte sie im Jahr 2020 ein historisches Tief von rund 67 Prozent.
In kleinen Krankenhäusern lag die Bettenauslastung sogar nur bei rund 62 Prozent. Bezogen auf rund 83 Millionen Menschen in Deutschland entspricht die Zahl der Behandlungsfälle einem Anteil von 0,21 Prozent. Ob so eine Gesundheitskatastrophe aussieht, wie sie von Merkel & Co. seit über einem Jahr beschworen wird?
Auch in der sogenannten Dritten Welle ist bis dato die Frage, welches Ziel der Politik zugrunde liegt: Geht es um die Vermeidung von Krankheits- und Todesfällen bzw. Infektionen – oder um das Gesundheitssystem, wie es anfangs hieß? Die nächsten Ankündigungen liegen indes schon vor. Lauterbach twitterte, eine Studie modelliere für Mai eine Inzidenz von 2.000 in Deutschland – eine Drohung? Oder ein Rechenfehler? Für eine solche Inzidenz müssten pro Woche bei vollständiger Messung in Deutschland 1,6 Millionen positiv Getestete gefunden werden – bei 2,3 Millionen Testkapazität. Dies entspräche einer Positivrate von 72 %.