Die Impfpflicht in Deutschland wird demnächst im Deutschen Bundestag diskutiert. Die Ampel-Regierung hat ein Verfahren etabliert, wonach die Mitglieder der Fraktionen keinem Fraktionszwang unterworfen werden. Nun meldete sich dazu einem Bericht zufolge der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, zu Wort. Demnach solle es seinem Dafürhalten nach unter Umständen keine Impfpflicht mehr geben. Dafür mahnte er das Urteil der Politik bezüglich der pandemischen Lage ein. Sofern Corona nur noch als Grippe angesehen würde, müsste das Virus entsprechend behandelt werden. Aktuell sei die Impfpflicht weiterhin erforderlich.
Impfpflicht soll ausgesetzt werden – wenn es eine neue Lage gibt
„Der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sieht bei einer neuen Pandemielage durch die Omikron-Variante keinen Grund mehr für eine Impfpflicht. Das sagte er dem „Handelsblatt“.
Wenn die Politik nach Abwägung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dem Ergebnis kommen sollte, dass die Pandemie vorbei sei und es deshalb keine Impfpflicht mehr brauche, dann gebe es eine neue Lage, so Gaß. „Dann gäbe es aus meiner Sicht auch keinen Grund, an der allgemeinen und vor allem der einrichtungsbezogenen Impfpflicht festzuhalten, die ja bereits beschlossen ist.“ Der Ethikrat habe seine Empfehlung dafür an der nicht mehr dominierenden Delta-Variante orientiert. „Unter dem Lichte der Omikron-Variante muss deswegen auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht neu bewertet werden“, sagte er.
„Wenn Corona tatsächlich nur noch als eine Grippe angesehen wird, dann muss das Virus auch so behandelt werden – und gegen die Grippe gibt es keine Impfpflicht für medizinisches Personal.“ Bis dahin sei die Impfpflicht allerdings weiterhin nötig, weil sie die Gesellschaft in der Pandemie vor großen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden bewahre. „Auch die Gefahr neuer Varianten ist nicht abschließend beantwortet.“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur
Foto: Aufgezogene Impfspritzen, über dts Nachrichtenagentur