Schon bei seiner Auswertung der Zahlen vom September hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) feststellen müssen, dass der September mit einer deutlichen Übersterblichkeit für die Deutschen ein sehr tödlicher Monat war. Dieser traurige Befund wurde im Oktober nochmals deutlich übertroffen.
Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes haben in Deutschland 82.733 Menschen den Oktober 2021 nicht überlebt. Das sind 9 Prozent mehr Todesfälle als im Durchschnitt (Median) der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat ermittelt wurden.
Wie im September, als eine Übersterblichkeit von 6.834 Todesfällen gemeldet werden musste, lag auch die Übersterblichkeit im Oktober mit 6.615 Verstorbenen mehr als im Durchschnitt der letzten vier Jahre auf einem außerordentlich hohen Niveau. Besonders tödlich war die 43. Kalenderwoche vom 25. bis 31. Oktober. Allein in ihr verstarben 2.040 Menschen, das waren 12 Prozent mehr Todesfälle als in den Vergleichszeiträumen der Vorjahre.
COVID19 scheidet als Todesfallursache aus
Vor dem Hintergrund der wieder ansteigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen könnte man geneigt sein, in der Pandemie die Ursache für den starken Anstieg der Todesfälle zu sehen. Doch das geben die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen nicht her.
Sie belegen vielmehr, dass die Zahl der wöchentlichen COVID-19-Todesfälle von Mitte September bis Mitte Oktober in etwa konstant blieb. Aktuell liegen vom RKI Daten für die Zahl der Corona-Toten bis zum Ende der 41. Kalenderwoche, d.h. bis zum 17. Oktober vor. Aus ihnen geht hervor, dass die Zahl der COVID-19-Todesfälle mit 381 auf dem Niveau der Vorwochen liegt und damit seit Mitte September in etwa konstant ist.
Die erhöhte Gesamtsterblichkeit im September und Oktober kann mit der Corona-Pandemie somit nicht erklärt werden. Auffällig ist jedoch, dass Deutschland mit seinen hohen Todesfallzahlen derzeit nicht alleine steht. Auch in den Nachbarländern Belgien, Dänemark, Frankreich und in den Niederlanden gab es für mindestens eine Oktoberwoche den Befund einer leichten bis mittleren Übersterblichkeit.