Vor Jahrzehnten wurde damit geworben, Fleisch sei ein Stück Lebenskraft. Inzwischen wird in Deutschland einem Bericht nach immer mehr Fleischersatz produziert. Dient dies dem Klimaschutz oder der Gesundheit?
Özdemir hatte Fleisch, Klimaschutz, Landwirtschaft und Gesundheit zusammengebracht
„In Deutschland steigt die Herstellung von Fleischersatzprodukten auf immer neue Rekorde. In den ersten drei Quartalen 2021 haben Unternehmen hierzulande 71.752 Tonnen Fleischersatzprodukte produziert – und damit 16 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) unter Berufung auf das Statistische Bundesamt.
Der Umsatz mit diesen Produkten kletterte um 21 Prozent auf 331,2 Millionen Euro. Schon im Gesamtjahr 2020 hatte sich die Produktion um 39 Prozent auf 83.700 Tonnen und der Umsatz um 37 Prozent auf 374,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Die meisten Vegetarier leben nach einer aktuellen Umfrage in Großbritannien (5,6 Prozent), gefolgt von Deutschland (4,6 Prozent) und Frankreich (4,3 Prozent). Dies hat eine Online-Befragung des börsennotierten Unternehmens Veganz ergeben.
Auch bei den Veganern steht Großbritannien mit 3,3 Prozent an der Spitze, gefolgt von Italienern (2,3 Prozent). In Deutschland bezeichnen sich laut Umfrage 2,2 Prozent der Befragten als Veganer – womit sich schätzungsweise 1,18 Millionen Menschen in Deutschland rein pflanzlich – also auch ohne tierische Produkte wie Eier, Milch oder Käse – ernähren. Befragt wurden 5.000 Menschen zwischen 16 und 64 Jahren. Die Gründe für eine vegetarische oder vegane Lebensweise sind vielfältig.
Als Hauptmotivation für ihren Verzicht auf Fleisch und Tierprodukte geben 96 Prozent der Veganer in der Umfrage den Tierschutz an, 83,3 Prozent verzichten darauf zugunsten der Umwelt und Nachhaltigkeit. Für 58,2 Prozent spielt die eigene Gesundheit eine Rolle, nur bei 16,6 Prozent ist der Geschmack die Triebfeder. Ähnlich sieht dies bei Vegetariern aus. Insgesamt können sich 39,5 Prozent der befragten Bundesbürger vorstellen, künftig In-vitro-Fleisch zu essen – also Fleisch, das im Labor gezüchtet wird.
Bei Insekten sind sie jedoch skeptischer. Gut 68 Prozent lehnen es kategorisch ab, die Krabbeltiere zu essen. Am offensten sind die Deutschen bei Käse aus dem Labor: 42,8 Prozent der Deutschen sind laut Befragung bereit, künstlich erzeugten Käse zu essen. Am wichtigsten sind 85 Prozent der Befragten die Frische von Lebensmittel und deren Bedeutung für die Gesundheit (77,2 Prozent).“
Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur