Die neuen Maßnahmen in Deutschland sind weiterhin umstritten. Die Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen reicht bis zum 15.Februar. Dieser Termin ist vorläufig, wie wir aktuell wissen. Nun wird es interessant: Die Medien verschweigen derzeit überwiegend, dass solche Maßnahmen bis hin zur teilweise ausgesprochenen Ausgangsbeschränkungen selbst nach herrschender Auslegung zumindest der Verhältnismäßigkeit entsprechen müssen.
Nun kommt ein neuer Beitrag, den Prof. Dr. Thomas Rießinger auf reitschuster.de als Gastbeitrag verfasst hat. Der hat sich die Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes „zu Sterbefallzahlen des Jahres 2020“ angesehen.
Die Daten, die als „gültig“ gelten werden, sollen wohl offenbar noch einmal später präsentiert werden, hier wurde nur eine vorläufige Bilanz vorgelegt. Dennoch lässt sich mit den Zahlen arbeiten. Fehler gegenüber dem Original verbleiben zu Lasten dieser Redaktion.
978.600 Sterbefälle 2020
Die Statistik weist aus, dass es im vergangenen Jahr 2020 978.600 Sterbefälle gab. Dies sind 11.600 mehr, als eine sogenannte lineare Regression des Autors – basierend auf den steigenden Zahlen seit 2006 – noch vor kurzem ergeben hat. Demnach gibt es gegenüber der statistischen Normalschätzung – eine Verlängerung der Tendenz zu ohnehin steigenden Sterbefällen – eine statistische Übersterblichkeit um 11.600 Menschen oder etwa 1,2 % bis 1,3 % gegenüber der statistischen Erwartung.
Liegt das Jahr 2020 damit außerhalb der Erfahrungen? Nein. 2015 und 2018 lag diese statistische Übersterblichkeit bei jeweils 1 %. Allerdings räumt der Autor der Studie selbst ein, dass die Bevölkerungszahlen bei seiner ursprünglichen Schätzung gar nicht mitberücksichtigt worden sind. Dies jedoch sollte geschehen.
Das Gesamtergebnis ist zunächst erschütternd. Denn die Zahlen weisen überhaupt keine Übersterblichkeit für das Jahr 2020 aus. Angesichts einer ohnehin steigenden Sterblichkeit (durch das langsam steigende Durchschnittsalter) ist nun auch die Bevölkerungszahl gestiegen. Es wäre auf den ersten Blick bei Berücksichtigung der beiden Komponenten zu erwarten, dass 2020 zwischen 960.000 und 980.000 Sterbefälle auftreten. Genau dies ist geschehen.